SC Freiburg, VfL Bochum, Philipp Lienhart, Sebastian Polter, Fußball, Bundesliga, Sport-Club, © Tom Weller - dpa

Nach 3:0-Sieg gegen Bochum stehen die Zeichen beim SC Freiburg auf Europa

Der SC Freiburg lässt dem VfL Bochum keine Chance und macht einen großen Schritt Richtung Europapokal-Einzug

Der SC Freiburg hält in der Fußball-Bundesliga weiter Kurs auf den Europapokal. Die Badener besiegten Aufsteiger VfL Bochum am Samstag hochverdient mit 3:0 (2:0) und zogen nach Punkten zumindest vorübergehend mit dem Tabellenvierten RB Leipzig gleich, der am Sonntag noch bei Bayer Leverkusen zu Gast ist. Lukas Kübler (5. Minute) und Roland Sallai per Doppelpack (16., 53.) trafen vor 34 000 Zuschauern im Europa-Park Stadion für die starken Gastgeber.

Beim VfL sahen Mitte der zweiten Hälfte Mittelfeldspieler Konstantinos Stafylidis wegen eines Fouls (68.) und Trainer Thomas Reis, der sich offenbar zu vehement darüber beschwert hatte, die Rote Karte.

Die Freiburger dürften nun auch mit reichlich Selbstbewusstsein zum DFB-Pokal-Halbfinale beim Zweitligisten Hamburger SV am Dienstag reisen. Die Bochumer liegen mit 36 Zählern weiter im hinteren Tabellenmittelfeld, haben den Ligaverbleib aber noch nicht sicher.

Freiburger Torschützen waren Kübler und Sallai

Die Breisgauer, deren Torjäger Nils Petersen erstmals seit Ende Februar wieder ein Liga-Spiel von Beginn an bestreiten durfte, dominierten die Partie komplett - und lagen nach einer guten Viertelstunde schon 2:0 vorne. Erst tauchte Außenverteidiger Kübler nach einem langen Ball von Nicolas Höfler völlig frei rechts im Strafraum auf und traf sehenswert in den linken Winkel.

Dann erhöhte Offensivmann Sallai mit einem platzierten Flachschuss von der rechten Seite, der vom linken Innenpfosten ins Netz sprang. Dem Treffer ging eine riskante, aber wohl regelkonforme Grätsche des Ungarn voraus.

SC-Freiburg-Trainer Christian Streich zu baden.fm-Sportreporter Frank Rischmüller: "Wir haben jetzt die Chance etwas ganz, ganz Großes für den Verein zu erreichen"

Der VfL hingegen erzeugte zunächst so gut wie keine Torgefahr. Ein Kopfball von Sebastian Polter wurde von Freiburgs Abwehr-Ass Nico Schlotterbeck zur Ecke geklärt (18.) - viel mehr kam nicht von den Gästen. Stattdessen hätte Petersen nach 25 Minuten sogar auf 3:0 erhöhen können, köpfte aus aussichtsreicher Position aber daneben.

Der emsige Sallai per Kopf (36.) und Woo-yeong Jeong mit einem Schuss neben das Tor (45.) vergaben weitere Chancen für die Freiburger, die sehr lauf- und spielfreudig auftraten. Und von den Rängen lautstark unterstützt wurden. «Ein Stadion, das kocht» hatte sich SC-Trainer Christian Streich vor der Partie gewünscht - und er bekam es.

VfL-Coach Reis wechselte zur Pause gleich dreimal. Unter anderem kam Stürmer Simon Zoller zu seinem zweiten Einsatz nach langer Verletzungspause. Doch noch bevor die Bochumer zur Aufholjagd hätten ansetzen können, folgte der nächste Rückschlag. Sallai köpfte nach einer schönen Flanke von Jeong zur Entscheidung ein. Es war der zweite Bundesliga-Doppelpack des Nationalspielers. Seinen ersten hatte er im Dezember 2020 gegen den FC Schalke 04 erzielt.

Knapp zehn Minuten nachdem Schlotterbeck das 4:0 verpasst hatte (60.) wurde es nochmal kurz hektisch. Erst sah Stafylidis für ein heftiges Foul an Sallai an der Seitenlinie Rot, dann sein aufgebrachter Coach Reis. Den Rest des Spiels sah der 48-Jährige von der Tribüne aus.

Der Blick geht nun hin zum Pokal-Halbfinale am Dienstag

Zu seinem 105. Bundesliga-Sieg gab sich Sport-Club-Trainer Christian Streich sehr  bescheiden und meinte "Das, was ich habe, ist ja kein richtiger Rekord". Tatsächlich kann aber kein anderer Trainer in der Liga auf mehr Erfolge zurückschauen.

Streich machte neben der sportlichen Leistung der Mannschaft unter anderem auch den immensen Rückhalt der Freiburger Fans im Europa-Park-Stadion verantwortlich. Die Unterstützung sei noch nie so laut gewesen wie heute und die komplette Südtribüne hätte gewackelt, diese Unterstützung sei super gewesen.

Mit Blick auf das anstehende Pokal-Halbfinale am Dienstag ist der Sieg gegen Bochum aus Streichs Sicht ein gutes Zeichen, damit die Mannschaft und die Trainer wissen, dass sie auch genau so spielen können. Nun gehe es darum, die richtige Balance zu finden. Insgesamt sieht Streich eine ganz außergewöhnliche Chance nun etwas ganz Großes für den Verein zu erreichen, sagte er nach dem Spiel im Interview mit baden.fm-Sportreporter Frank Rischmüller.

(fw) / dpa