Baby, Babyklappe, Säugling, © Pixabay (Symbolbild)

Mutter des ausgesetzten Babys aus Waldshut-Tiengen fühlte sich überfordert

Der Zwischenfall vom letzten Mittwoch (03.01.2018) hatte in der ganzen Region für Aufsehen gesorgt

Die Polizei hat inzwischen die Mutter des neugeborenen Kindes befragt, das vor einer Woche völlig auf sich gestellt auf einem Krankenhausparkplatz in Waldshut-Tiengen entdeckt wurde. Die 22-Jährige hat bei den Vernehmungen Überforderung als mögliches Tatmotiv durchblicken lassen. Sie hatte das Baby in den frühen Morgenstunden desselben Tages geboren und wusste nicht, wie es für sie weitergehen sollte.

Mutter hatte die Krankenhausmitarbeiter selbst informiert

Den kleinen Jungen habe sie nur deshalb in einer Tragetasche vor der Klinik abgelegt, weil sie davon ausging, dass es dort eine Babyklappe gibt. Außerdem hatte die junge Mutter kurze Zeit später anonym beim Krankenhaus angerufen und die Mitarbeiter auf den Fundort des Kindes aufmerksam gemacht.

Das konnten die Ermittlungen der Polizei jetzt bestätigen. Noch während des Anrufs hatten Frühschicht-Angestellte des Krankenhauses den Säugling bereits gefunden. Er war unterkühlt, aber ansonsten wohlauf und befindet sich inzwischen in einer Bereitschaftspflege.

Weitere Babyklappen in Südbaden benötigt?

Nach dem Vorfall war in Südbaden der Ruf nach weiteren Babyklappen laut geworden, bei denen Eltern in Notsituationen ihr Neugeborenes lieber anonym und vertraulich in fachkundige Hände geben können, anstatt es einfach irgendwo auszusetzen und sich selbst zu überlassen.

Bisher existiert so eine Babyklappe beispielsweise zwar am St. Elisabethen-Krankenhaus in Lörrach, nicht aber am Spital in Waldshut-Tiengen. Dort hatte die Krankenhausleitung nun öffentlich über so eine Einrichtung nachgedacht. Es wäre die zweite in ganz Südbaden. Seit Einführung der Babyklappen in Baden-Württemberg im Jahr 2001 haben Eltern landesweit  90 Kinder abgegeben.

(fw)