Bobbele, Freiburg, Figur, Kunst, © bobbele.art

Mit dieser Figur erhält das Freiburger „Bobbele“ ein einheitliches Gesicht

Bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts gilt das "Bobbele" als festes Symbol für einen waschechten, gebürtigen Freiburger

Die Ursprünge der augenzwinkernden Stadt-Figur sind dabei wahrscheinlich noch viel älter. Heute ranken sich um den Begriff viele regionale Mythen. In seiner gesamten Zeit hatte das inoffizielle Freiburger Maskottchen dabei kein einheitliches Gesicht. Diese Lücke möchte nun die Freiburger Kunstjournalistin Judith Velminski zusammen mit ihrer Projektpartnerin Sabine Kuhn füllen. Die beiden haben eine Idee für eine neue Bobbele-Figur entwickelt:

Vom Bächle bis zum Bollenhut

Die kleine, grinsende Gestalt soll die Freiburger sofort an ihre eigene Verbundenheit mit der Stadt erinnern können. Dafür sorgen verschiedene Bezüge bei der Gestaltung zu Freiburg und seiner Umgebung. Auffällig etwa ist die extra entworfene Bollen-Krone des Bobbeles, die sowohl das Kreuz des Freiburger Stadtwappens aufgreift, als auch die typischen Bollenhüte aus dem mittleren Schwarzwald - diese sind für viele von ihrem Ursprungsgebiet Gutach inzwischen auch zum Aushängeschild für den Breisgau geworden.

Auch die berühmten Freiburger Bächle finden sich bei der Figur wieder: Das kleine Männchen (oder Weibchen, denn die Bobbele sind bewusst geschlechterneutral gehalten) hält einen ausgestreckten, blanken Fuß über's angedeutete Bächlewasser.

Video: So sieht das neue Gesicht für das Freiburger "Bobbele" aus

Ansonsten haben die Erschafferinnen den Körper des Bobbeles bewusst vage gestaltet, damit es den Freiburgern einen Spiegel vorhalten kann. Das Duo möchte regionale Künstler dazu aufrufen, sich mit ihren Figuren zu beschäftigen und daraus vielleicht eigene Versionen zu gestalten oder sie entsprechend zu bemalen.

Das Ganze ist im Grunde ähnlich wie bei der beliebten Holbeinpferdefigur am Rande zum Freiburger Stadtteil Günterstal. Nur mit dem Unterschied , dass dort meist unbekannte Laien dem Pferd in Nacht- und Nebelaktionen einen neuen Anstrich verpassen und nicht anerkannte Künstler.

Eigene Ausstellung im Museum am Münsterplatz

Bisher gibt's die Bobbele-Figuren nur in zwei Größen: Sie sind entweder 16 Zentimeter oder einen halben Meter groß. Alle davon sind in Deutschland handgegossene Unikate. Umgesetzt wurden die Entwürfe dabei vom Chefdesigner der bekannten Königlich-Preußischen Porzellanmanufaktur. Für eine größere oder vielleicht sogar lebensgroße Version des Bobbeles fehlen bisher aber noch Sponsoren. Dafür soll die Idee aber schon bald in das tägliche Stadtgeschehen integriert werden:

Ein alteingesessenes Café mit eigener Konditorei, eine Buchhandlung und ein Fachgeschäft für Bilder und Rahmen haben bereits ihre Unterstützung zugesichert. Sie möchten das neue Bobbele in ihre eigene Arbeit mit einfließen lassen. Schon jetzt stehen außerdem Bobbele-Tassen, Sportbeutel und Siebdrucke als mögliche Mitbringsel für Einheimische und Touristen in den Startlöchern.

Öffentlich zu sehen ist die Bobbele-Figur bis zum 26. November 2017 im Museum für Stadtgeschiche am Freiburger Münsterplatz. Eine kleine Schau über die Kulturgeschichte des Bobbele-Begriffs und zur Entstehung der Figur ergänzt die Ausstellung. Weitere Informationen gibt es auf der Webseite des Museums und auf bobbele.art.

(fw)