Waldkircher Oberbürgermeister schlägt Seilbahn als Alternative für Straßensanierung vor

Einen interessanten Vorstoß in der Diskussion um die kostenintensive Sanierung der L186 auf den Kandel hat der Waldkircher Oberbürgermeister Roman Götzmann (SPD) in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch gewagt: Er schlug vor, alternativ eine Seilbahn auf den Gipfel fahren zu lassen. In einem Brief hat sich Götzmann nun an Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer und Landrat Hanno Hurth gewandt.

Mindestens elf Millionen Euro für Straßenerneuerung

Insgesamt würde die Finanzierung von Waldkirch bis zur Passhöhe mindestens elf Millionen Euro kosten. Landrat Hurth hatte den Oberbürgermeister informiert, dass die Erneuerung der gesamten Kandelstraße näher rückt, die Finanzierung aber nur unter Vorbehalt stehe. Der erste Abschnitt zwischen Kandel und dem Gasthaus Altersbach würde rund eine Million Euro kosten.

Umwelt und Tourismus als Profiteure

Der Vorschlag Götzmanns soll eine langfristig kostengünstigere Alternative bieten, die sich gleichzeitig CO2-sparend auswirke. Auch den touristischen Nutzen einer Seilbahn warf er in den Raum, zumal gerade ein neues Hotel gebaut entstehe, dessen Anbindung mit einer Seilbahn verbessert werden könnte. Die Sanierung der Straße würde schlussendlich überflüssig, so der OB. Die L186 könne ab dem Waldgasthof Altersbach entwidmet werden.

Wohlwollen und hohe Kosten

Die Kosten für das "ambitionierte Projekt", wie Götzmann es nennt, sollen durch einen Investor getragen werden. Die Idee ist nicht ganz neu. Beim Naturpark Südschwarzwald steht man einer Kandel-Seilbahn offen gegenüber. Gleichwohl würde eine Seilbahn deutlich mehr kosten, als die Erneuerung der Landstraße auf den Kandel. Zahlreiche Fragen zum Arten- und Naturschutz müssen geklärt werden. Zu bedenken gab Götzmann derweil, dass es auf der L186 trotz einer Sanierung auch in Zukunft aufgrund der Straßenbreite keinen Busverkehr geben werde und viele Autofahrer schon jetzt die Zufahrt von Glottertal auf den Kandel nutzten.

(br)