Viele Tote bei Angriffen in Paris – Hollande verhängt Notstand

Terror in Paris!

Beim Spiel der deutschen Nationalmannschaft in der französischen Hauptstadt waren Explosionen zu hören. Die Attacken erinnern an den Angriff auf das Satiremagazin «Charlie Hebdo» und die anschließende Terrorserie.

Bei mehreren Attacken in Paris sind nach mindestens 40 Menschen getötet worden. Der Sender BFMTV berichtete von mindestens 60 Toten.

Ein Schauplatz war das Fußballstadion Stade de France, wo die deutsche Fußballnationalmannschaft gegen Frankreich spielte. Zudem wurden den Angaben zufolge in einem Konzertsaal Geiseln genommen.

Frankreichs Präsident François Hollande begab sich umgehend ins Innenministerium.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier, der das Fußballspiel neben Hollande im Stadion verfolgte, zeigte sich entsetzt. «Wir stehen an der Seite Frankreichs», sagte Steinmeier.

Ein Polizeisprecher sprach von Zwischenfällen im Bereich des Stadions Stade de France. Dort waren in der ersten Halbzeit mehrere Explosionsgeräusche zu hören. Zunächst wusste aber niemand, worum es sich dabei handelte. Etwa eine halbe Stunde vor Ende der Partie in Saint-Denis machten erste Gerüchte von Bombenexplosionen die Runde. Hubschrauber kreisten über dem Stadion. Hinaus kam zunächst keiner mehr, mit einem Sicherheitsband war das Stadion abgeriegelt. Später durften Menschen aber doch das Stadion verlassen, anders als sonst nach Fußballspielen verließen sie zügig das Gelände.

Geiselnahme in Konzerthaus

In der Konzerthalle Bataclan hat es eine Geiselnahme mit rund 100 Menschen gegeben. Noch in der Nacht stürmten französische Elite-Polizisten die Konzerthalle.

Merkel - Erschüttert von terroristischen Angriffen in Paris

Bundeskanzlerin Angela Merkel geht davon aus, dass es sich den Schießereien in Paris mit Dutzenden Toten um Anschläge handelt. „Ich bin tief erschüttert von den Nachrichten und Bildern, die uns aus Paris erreichen“, erklärte die Kanzlerin am späten Freitagabend in Berlin. Ihre Gedanken seien „bei den Opfern der offensichtlich terroristischen Angriffe, ihren Angehörigen sowie allen Menschen in Paris“. Die Bundesregierung stehe in Kontakt mit der französischen Regierung und habe ihr die Anteilnahme und Solidarität der Menschen in Deutschland übermittelt.

Bundestrainer Joachim Löw bestürzt

Bundestrainer Joachim Löw reagierte mit großer Bestürzung und Betroffenheit auf die Ereignisse. «Wir sind alle erschüttert und schockiert», sagte Löw in der ARD nach der 0:2-Niederlage der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Frankreich. «Für mich tritt der Sport oder die Gegentore in den Hintergrund.» Teammanager Oliver Bierhoff sprach von «großer Unsicherheit, großer Angst und großer Betroffenheit» auch in der deutschen Kabine.

US-Präsident Barack Obama: "Terrorismus"

US-Präsident Barack Obama hat die Anschläge von Paris mit Dutzenden Toten als „abscheulichen Versuch“ verurteilt, die Welt zu terrorisieren. Es handele sich nicht nur um Anschläge auf Paris oder das französische Volk, sondern auf die gesamte Menschheit, sagte Obama am Freitag in Washington. Es sei zu früh, um darüber zu spekulieren, wer für die Attacken verantwortlich sei. Obama bot die Hilfe Amerikas bei der Bekämpfung des Terrors an. „Wir werden tun, was immer auch getan werden muss, um diese Terroristen zur Verantwortung zu ziehen“, sagte der US-Präsident.

Bombendrohung im Hotel der Nationalmannschaft

Bereits am Mittag gab es im Hotel der Nationalmannschaft eine Bombendrohung. Die Mannschaft musste innerhalb kürzester Zeit das Hotel räumen, wie Bundestrainer Joachim Löw gegenüber der ARD bestätigte.

Dieses Video zeigt möglicherweise die Situation nach einer der Explosionen:

Paris, Explosion, Länderspiel, Geiselnahme, © dpa-news
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