Kinderpornografie, Kinderpornos, Polizei, LKA, Cyberkrime, Darknet, Ermittler, © Arne Dedert - dpa (Symbolbild)

Minderjährige spielen bei der Verbreitung von Kinderpornos eine zu große Rolle

Mit einer bundesweiten Aufklärungskampagne möchte die Polizei auf die Gefahren und Konsequenzen solcher strafbaren Aufnahmen hinweisen

Um die Verbreitung von Kinderpornos noch stärker einzudämmen, hat die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes eine bestehende Infokampagne ausgeweitet, die speziell Kinder und Jugendliche über die Folgen aufklären soll. Häufig sind es nach Erkenntnissen der Polizei selbst Minderjährige, die strafbare Aufnahmen von Missbrauch in Chatgruppen weiterleiten ohne sich über die Kosequenzen Gedanken zu machen.

Mit drei neuen Videoclips und eine umfassenden Info-Seite wenden sich die Macher der Kampagne nun gezielt an das direkte Umfeld von Schülern. Die Erwachsenen sollen die Kinder aufklären, dass hinter jedem solcher Bilder und Videos auch ein realer Kindesmissbrauch stehen kann.

Illegale Aktivitäten in Schülerchatgruppen und Messengerdiensten

Deren Besitz, Erwerb und Verbreitung erfüllen nach aktueller Gesetzeslage den Tatbestand eines schwerwiegenden Verbrechens und werden dementsprechend von den Behörden verfolgt. Die Vorsitzende der Polizeilichen Kriminalprävention Dr. Stefanie Hinz findet dafür klare Worte:

Die Zahl der minderjähriger Tatverdächtiger bei deer Verbreitung von Kinderpornografie insbesondere in Chatgruppen ist besorgniserregend. Die Aufklärung über die Strafbarkeit der Verbreitung solcher Missbrauchsdarstellungen ist daher eine zentrale Aufgabe der Kriminalprävention. Mit unseren neuen Videoclips und zusätzlichen Informationen richten wir uns gezielt an die erwachsenen Bezugspersonen der Kinder und Jugendlichen, die in Schülerchats oftmals leichtfertig die Inhalte weiterverbreiten.

Als zentrale Botschaften der Aufklärungskampagne stehen drei Aufrufe im Mittelpunkt:

  • Nicht weiterleiten!
  • Inhalte melden: Der Polizei, dem Netzwerkbetreiber oder einer Internetbeschwerdestelle!
  • Kinder und Jugendliche über die strafbare Verbreitung von Kinderpornografie aufklären!

Die Kampagne "Sounds Wrong" wurde erstmals im Herbst 2020 ins Leben gerufen und hatte sich von Beginn an direkt an Minderjährige Internetnutzer gewandt. Mit der Erweiterung soll nun auch das erwachsene Umfeld stärker miteinbezogen werden. Finanzielle Unterstützung erhält das Vorhaben vom Bundesinnenministerium.

(fw)