Merkel auf Truppenbesuch in Afghanistan

BERLIN/KUNDUS Begleitet wird sie von Bundesverteidigungsminister de Maizière


 

Eine Woche nach dem Tod eines deutschen Soldaten ist Bundeskanzlerin Angela Merkel ist überraschend zu einem Truppenbesuch in Afghanistan eingetroffen. Begleitet wird sie von Bundesverteidigungsminister de Maizière. Am vergangenen Samstag war ein Hauptfeldwebel in einen Hinterhalt der Taliban geraten und wurde erschossen. Die Merkel-Reise war schon vor dem Todesfall geplant, hat dadurch aber zusätzliche Bedeutung erlangt. Der Mann war der erste Bundeswehrsoldat seit fast zwei Jahren, der in Afghanistan getötet wurde.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den Tod eines deutschen Elite-Soldaten in Afghanistan als Rückschlag bezeichnet. «Jeder Gefallene ist ein schwerer Schlag für uns», sagte Merkel. In zwanzig Monaten will die Bundeswehr ihren Kampfeinsatz in Afghanistan beenden.
Die afghanische Regierung zeigt sich verstimmt über einen Blitzbesuch von Kanzlerin Merkel in Kundus. Ein Präsidentenberater sagte, es sei „ziemlich respektlos“, wenn ausländische Regierungsvertreter das Land besuchten, ohne die Regierung in Kabul darüber in Kenntnis zu setzen. Aus deutschen Regierungskreisen hieß es, die afghanische Regierung sei aus Sicherheitsgründen erst kurz vor der Landung über die Blitzvisite informiert worden.