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Mehr als 100 jüdische Gräber im Elsass geschändet

Gleich zwei jüdische Friedhöfe sind betroffen

Auf zwei jüdischen Friedhöfen im Elsass haben Unbekannte erneut Gräber geschändet. Auf 107 Grabstätten des Friedhofs Westhoffen seien antisemitische Inschriften gefunden worden, teilte die Präfektur des Départements Bas-Rhin mit. Westhoffen ist rund 25 Kilometer von Straßburg entfernt. Auch auf dem jüdischen Friedhof der Gemeinde Schaffhouse-sur-Zorn seien am Dienstagvormittag (03.12.2019) antisemitische Graffiti entdeckt worden. Wie viele Gräber dort betroffen waren, ist noch nicht bekannt.

Der Präfekt der Region Grand Est, Jean-Luc Marx, verurteilte die Schändung der Gräber und sagte der jüdischen Gemeinde seine Unterstützung zu. Die feigen Handlungen des Hasses dürften nicht das Zusammenleben der Gesellschaft in Frage stellen, hieß es in einem Statement der Präfektur. Die Welle der antisemitischen, rassistischen und migrantenfeindlichen Handlungen, die die Region in den vergangenen Monaten getroffen habe, müsse bekämpft werden.

Schon im Februar und März gab es im Elsass Hakenkreuz-Schmierereien

Die neuen Schmierereien reihen sich in eine Serie antisemitischer Vorfälle im Elsass ein, die schon Anfang des Jahres in Frankreich für Empörung gesorgt hatten. Auf dem jüdischen Friedhof von Quatzenheim, nordwestlich von Straßburg, hatten Unbekannte im Februar 2019 rund 80 Gräber mit Hakenkreuz-Schmierereien geschändet. Staatschef Emmanuel Macron hatte nach dem Vorfall die kleine Gemeinde besucht.

Im März 2019 wurde das Eingangsportal und eine Seitenwand einer ehemaligen Synagoge in der Gemeinde Mommenheim ebenfalls mit Hakenkreuzen bemalt. Die Vorfälle haben eine Debatte über zunehmenden Antisemitismus in Frankreich ausgelöst.

(dpa/rg)