Polizei, Uniform, Weste, © Silas Stein - dpa (Symbolbild)

Mallorca-Party: Es waren keine K.o.-Tropfen

Übelkeit lag doch nur am Alkohol

Mehr als 13 Besucher sind am 22. Juni 2019 auf der Mallorca-Party auf dem Freiburger Messegelände medizinisch behandelt worden. Sie haben unter Übelkeit gelitten, einige Menschen mussten sich übergeben. Erste Erkenntnisse der Polizei deuteten auf K.O.-Tropfen in den Getränken hin. Dieser Verdacht konnte aber nicht belegt werden.

Heute (8. Juli 2019) gibt die Freiburger Polizei Entwarnung. Es sind keinerlei Hinweise auf verbotene Substanzen zu erkennen, so die Polizei. Eine rechtsmedizinische Untersuchung auf über 1000 Substanzen habe keine Hinweise gebracht, obwohl alle Proben zeitnah genommen wurden. Man könne die Einnahme von K.O.-Tropfen definitiv ausschließen, sagte uns Prof. Dr. Volker Auwärter. Er war als Laborleiter der toxikologischen Abteilung der Uniklinik den Untersuchungen betraut. Geprüft hatte die rechtsmedizinische Abteilung der Polizei Getränkeproben, sowie Blut- und Urinproben der Opfer. Außerdem wurden Zeugen befragt. Nichts deute auf eine Straftat hin.

Starke Getränkemischungen möglicher Auslöser

Stattdessen hätten die behandelten Personen mehrfach ausgesagt, dass die Getränkemischungen sehr stark gewesen seien. Prof. Dr. Auwärter sagte baden.fm:

Die Veranstalter meinten es mit den Mischungen sehr gut. Einige Personen haben Aussagen gemacht, dass die Getränke nur schwer genießbar waren."

Im VIP-Bereich der Party hatte es eine Getränke-Flatrate gegeben. Innerhalb kürzester Zeit hätten die Gäste sehr viel Alkohol konsumiert. Bei den Betroffenen konnten Konzentrationen von 1,5 bis 2 Promille nachgewiesen werden. Dem Veranstalter könne man aber keinen Vorwurf machen, betonte Auwärter.

Dass sich Partygäste mit dem Verdacht vergiftet worden zu sein bei der Polizei melden, komme häufig vor. Oft stellt sich aber heraus, dass das Unwohlsein nur auf den, teils unbewussten, Alkoholkonsum zurückzuführen ist, so Auwärter. Deshalb mahnt er an:

Kenne deine Grenzen - der Slogan gilt einmal mehr."

Die Zahl von über 30 Menschen, die im Zusammenhang mit den K.O.-Tropfen-Verdacht standen, kann die Polizei indes nicht bestätigen. Etwa so viele Personen hatten sich bei der Party insgesamt, mit Beschwerden aller Art, beim Deutschen Roten Kreuz vor Ort gemeldet.

(sil)