AfD, Plattform, Lehrer, © Marijan Murat - dpa

Lehrer-Meldeplattform der Südwest-AfD kurz nach dem Start wieder offline

Mehrere Lehrververbände, Kultusminister und Gewerkschaften halten das Projekt für demokratiefeindlich

Die frisch eingerichtete Internetplattform der Alternative in Deutschland zum Melden von kritischen Lehrern in Baden-Württemberg musste kurz nach ihrer Inbetriebnahme bereits am Freitag (12.10.2018) wieder vom Netz genommen werden.

Nach Auskunft eines Mitarbeiters des Landtagsabgeordneten Stefan Räpple sei der Server zusammengebrochen, vermutlich nach einem Hackerangriff. Die Landtagsfraktion will die Seite nun noch einmal überarbeiten, um sie besser vor Cyberattacken zu schützen und dann Anfang kommender Woche wieder online stellen. Andere Stimmen haben an dieser Version Zweifel geäußert. So hält die Piratenpartei Baden-Württemberg es auch für möglich, dass etliche Scherzmeldungen die Postfächer der Plattform lahmgelegt haben. Verschiedene Internetuser hatten im Vorfeld dazu aufgerufen, dort bewusst belanglose Texte einzusenden.

Seite bleibt voraussichtlich über das Wochenende nicht aufrufbar

Räpple hatte schon vor dem Start des Onlineportals am Donnerstag bundesweite, massive Kritik ausgelöst. Auf der Seite sollen Schüler oder ihre Eltern der Partei Lehrer melden, die sich im Unterricht kritisch gegen die AfD äußern.

Unter anderem auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann sprach von einem Aufruf zur Denunziation und offenen Schritten ins Totalitäre. Die Kritiker befürchten, dass die Seitenbetreiber an die Daten von kritischen Pädagogen gelangen wollen, um sie einzuschüchtern oder mundtot zu machen.