Auftragsmord, Haid, Mordfall, Industriegebiet, Freiburg, © Patrick Seeger - dpa

Lebenslänglich nach Auftragsmord im Freiburger Industriegebiet

Nach fünf Verhandlungstagen hat die Richterin jetzt ihr Urteil gefällt

Im Prozess um einen Auftragsmord im Freiburger Industriegebiet Haid muss der Angeklagte lebenslang ins Gefängnis. Das hat das Freiburger Landgericht am Mittwochnachmittag (18.03.2020) verkündet.

Auch die Staatsanwaltschaft hatte in ihren Plädoyers eine lebenslange Haftstrafe gefordert. Der Verteidiger hatte bei seinen Ausführungen vor Gericht hingegen kein konkretes Strafmaß genannt. Der Angeklagte hatte zum Prozessauftakt Anfang März ein Geständnis abgelegt.

Hintergrund waren Drogen- und Geldgeschäfte

Der außergewöhnliche Fall hätte auch aus einer Krimiserie stammen können: Im Auftrag eines Freiburger Rechtsanwalts hat der 33-jährige Verurteilte bei einem Treffen im Juli 2019 einen 24-Jährigen mit zwei Schüssen in den Kopf getötet, so die Anklage. Für den Auftragsmord habe der Mann von dem Juristen 50.000 Euro und auch die spätere Tatwaffe erhalten.

Mutmaßlicher Auftraggeber kann nicht mehr belangt werden

Hintergrund des tödlichen Gewaltverbrechens waren den Angaben der Ermittler zufolge Drogen- und Geldgeschäfte: Der Rechtsanwalt hatte für das Opfer eine größere Summe aus Drogengeschäften aufbewahrt.

Den Mord hat er nach Überzeugung des Gerichts aus Geldgier in Auftrag gegeben. Gegen den Anwalt selbst wird es keine eigenen Ermittlungen mehr geben, er hatte sich in seiner Gefängniszelle im letzten November das Leben genommen.

Handgreiflichkeiten nach der Urteilsverkündung

Das Urteil gegen den 33-Jährigen ist noch nicht rechtskräftig. Beide Seiten können dagegen noch innerhalb einer Frist Rechtsmittel einlegen. Nach der Urteilsverkündung war es im Gerichtssaal zu unschönen Szenen gekommen.

Etwa 50 aufgebrachte Zuschauer und der Nebenkläger des Prozesses hatten sich laut Einsatzkräften an einem Tumult beteiligt. Zur Verstärkung der Justizvollzugsbeamten mussten mehrere Streifenwagen anrücken und konnten die Lage beruhigen. Nach ersten Erkenntnissen wurde niemand verletzt, die weiteren Ermittlungen laufen.

(fw) / dpa

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