Wildkatze, Wald, © Sebastian Gollnow - dpa (Symbolbild)

Land möchte mit Trüffelbäumen Europäische Wildkatze nach Kandern locken

Das Pilotprojekt soll dem Artenschutz zugute kommen, sich aber auch für Waldbesitzer lohnen

Biologen und Forstexperten versuchen im Raum Lörrach die lange bedrohte Europäische Wildkatze wieder in den heimischen Wäldern anzusiedeln.

Dazu möchte das Land noch im Laufe des Jahres ein Pilotprojekt mit Trüffelpflanzen rund um Kandern und Efringen-Kirchen starten. Das hat Forstminister Peter Hauk (CDU) am Montag (12.08.2019) bei einem Besuch in Freiburg angekündigt.

Burgundertrüffel soll zum heimischen Klima passen

Für den Versuch pflanzen Forstarbeiter in der Region strategisch verschiedene Sträucher an, die mit Sporen des begehrten Trüffel-Pilzes versehen sind und direkt daneben auch spezielle Baumarten, die das Wachstum der ausgewählten Burgundertrüffel-Knollen begünstigen.

Solche Plantagen am Rande von Waldlichtungen können der Wildkatze als natürlicher Rückzugort dienen. Das haben wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt. Gleichzeitig könnten auch Waldbesitzer den Trüffel wirtschaftlich nutzen, indem sie ihn pflegen, ernten und weiterverkaufen, so die Überlegung des Forstministeriums.

Wildkatze im Südwesten seit über 100 Jahren so gut wie ausgerottet

Die Europäische Wildkatze gilt in Südbaden bereits seit 1912 als vom Menschen nahezu ausgerottet. Ähnlich wie beim Wolf mehren sich allerdings die Anzeichen, die auf eine mögliche Rückkehr der scheuen Tiere hindeuten.

So konnte die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg in Freiburg in den Jahren 2006 und 2007 einzelne Exemplare der Katzenart im Südwesten nachweisen.

(fw) / dpa