Lahr. Noch eineinhalb Minuten bis Mitternacht, die Halle tobt, das Handtuch fliegt, doch der Ringrichter (sieht es nicht), zählt und zählt … aus. Grenzenloser Jubel erfüllt das Hallensportzentrum, denn während Zeljko Mrdakovic noch am Boden kniet steht er noch – der „Schwarzwaldbulle“. Es ist der Moment, wo sich Sezer „Cesar“ Ülker aus Lahr in seiner Heimatstadt seinen ersten Titel als Profiboxer holt. Im fünften Profikampf schickt er zum fünften Mal vorzeitig seinen Gegner nach Hause. Im ersten Moment wird der Ring regelrecht gestürmt, es gibt viele im Moment des Abbruchs, die als erste ihren Champ vor Freude drücken, umarmen wollen. Vor drei Wochen hatte der 33-jährige Schwergewichtler aus Lahr seinen Gegner bereits in der ersten Runde besiegt, am Samstagabend kam das Ende in der zweiten Runde nach einer Minute und 41 Sekunden.

In einer ersten Reaktion, entlockt von Ringsprecher Andreas „Ändy“ Eckerlin, drückt Ülker seine Freude darüber aus, dass so viele Lahrer gekommen sind, um ihn bei seinem ersten Titelkampf als Profi zu unterstützen. Dank auch an alle Unterstützer von Kampfsport Lahr (KSL), insbesondere an Marco Gronert, mit dem er den Verein seit über zehn Jahren führt. Es werde noch der eine oder andere Champ, der eine oder andere Titel für KSL-Boxer folgen in den nächsten Jahren, verspricht er seinen Fans. Respekt zollt er seinem Gegner, der ihn vor allem in der ersten Runde gefordert hat.

(Wolfgang Schätzle)

Sezer Ülker im Interview nach dem Kampf.

Bert Teuchert - Trainer von Sezer Ülker - im Interview nach dem Kampf.