Schon drei Mal mussten die Feuerwehren in den letzten Wochen im Landkreis zu Waldbränden ausrücken
Wegen anhaltender Trockenheit gilt in Teilen des Kreises Waldshut ab sofort die zweithöchste Waldbrand-Gefahrenstufe. Das Kreisforstamt warnt deshalb ab Freitag (23.04.2021) in der gesamten Region vor der Gefahr durch offene Feuer. Die Behörde fordert außerdem alle öffentlichen und privaten Forstarbeiter dazu auf, das Verbrennen von Reisig im Zuge der Bekämpfung von Baumschädlingen auf das Notwendigste zu reduzieren.
Aktuell sind die Böden der meisten Waldgebiete im Südschwarzwald so stark ausgetrocknet, dass nach Einschätzung der Experten selbst der ein oder andere Regentag nicht viel an der brenzligen Situation ändern würde.
In den letzten zwei Wochen mussten die Feuerwehren schon zu drei Waldbränden im Osten des Landkreises ausrücken. Dabei wäre es momentan besonders wichtig, dass sich die Einsatzkräfte aus Infektionsschutzgründen auf so wenige Notfälle wie nur möglich konzentrieren können, schreibt das Forstamt. Vermeidbare Feuer im Wald würden die Kapazitäten zusätzlich belasten.
Auch in Teilen des Kreises Lörrach besteht schon erhöhtes Risiko
Auch im benachbarten Kreis Lörrach beobachten die Forstbehörden die Lage genau. Sie beurteilen die Waldbrandgefahr momentan noch als sehr unterschiedlich. In den Hochlagen ist vor kurzer Zeit erst der Schnee geschmolzen, in tieferen Lagen wie am Hochrhein und entlang des Dinkelberges ist das Risiko bereits erhöht, sagte uns eine Sprecherin der Behörde. Je nach weiterer Entwicklung wolle man auch hier konkrete Warnhinweise herausgeben.
Viele Waldbesitzer hatten in der jüngsten Vergangenheit im Schwarzwald immer wieder kleinere Feuer entzündet, um herumliegendes Totholz, befallene Rindenreste und Reisig zu verbrennen, damit sich Schädlinge wie der Borkenkäfer nicht mehr so leicht im Wald ausbreiten können.
Behörden richten sich mit ihrer Warnung auch explizit an Forstbesitzer
Das Landratsamt Waldshut verweist jetzt darauf, dass vom so genannten Käferholz aus dem letzten Jahr momentan keine nennenswerte Gefahr mehr ausgehen würde und solche Feuer deshalb nicht mehr nötig wären. Als Alternative könnten Waldflächen auch durch regelmäßiges Hacken und Mulchen aufgefrischt werden. Weitere Ratschläge dazu gibt es beim zuständigen Revierförster.
Neben offenen Feuern gelten auch weggeworfene Zigarettenkippen und herumliegender Unrat als einer der größten Waldbrand-Risiken. Durch den Brennglaseffekt können so zum Beispiel Glasscherben in der Sonne auf trockenem Waldboden schnell einen Brand auslösen. Und auch das Abstellen von Autos auf trockenen Wiesen ist nicht ungefährlich: Allein durch die Motorhitze entstehen unter bestimmten Voraussetzungen immer wieder Schwelbrände.
(fw)