Viele Krankenhäuser hätten mehr Betten für Patienten frei, doch Ärzte und Pfleger fallen aus
Während die Politik immer aktiver über Corona-Lockerungen diskutiert, sind viele Betten in Baden-Württemberg Krankenhäusern noch immer belegt. Größere Sorgen bereiten dort aber zunehmend auch Ausfälle beim Klinik-Personal. Weil immer mehr Mitarbeiter wegen Corona-Infektionen ausfallen, können einige Krankenhäuser im Südwesten nicht alle Betten nutzen, die sonst für ihre Patienten bereitstehen würden.
Schon in normalen Zeiten können zwischen 10 und 15 Prozent aller Bettenkapazitäten in den Kliniken im Land nicht wie benötigt genutzt werden, weil ausgebildetes Fachpersonal fehlt, sagt der Hauptgeschäftsführer der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft Matthias Einwag am Dienstag (15.02.2022).
Gesundheitssystem würde erneuten Anstieg der Infektionszahlen nur schwer verkraften
Er befürchtet, dass sich diese Situation nun im gesamten Südwesten durch den hohen Krankenstand bei den Ärzten und Pflegekräften während der Omikron-Infektionswelle weiter verschärfen wird. Die Geschäftsführer vieler Kliniken hatten in den vergangenen Tagen bereits zunehmend über Krankheitsausfälle berichtet. Betroffen seien Intensiv- wie Normalstationen in allen Regionen des Landes. Konkrete Zahlen liegen der Krankenhausgesellschaft dazu allerdings noch nicht vor.
Von den jüngst gelockerten Quarantäneregeln für Kontaktpersonen erwarten die Kliniken keine spürbare Verbesserung der Situation. Auch deshalb gelte es bei den anstehenden Öffnungsschritten jetzt das richtige Maß zu finden, meint Einwag. Er spricht sich für stufenweise Lockerungen aus, die bei weiterhin günstigem Pandemieverlauf frühestens im März beginnen sollten. Ein deutliches Ansteigen der Fallzahlen müsse in der aktuell angespannten Situation unbedingt verhindert werden.
(fw) / dpa