Coronavirus, Stuttgart, DRK, Krankenhaus, © Sebastian Gollnow - dpa (Symbolbild)

Krankenhäuser im Südwesten bereiten sich auf mögliche Verschärfung der Lage vor

Landesweit stehen für den Ernstfall schon jetzt rund 3200 Intensivbetten bereit

Die meisten Krankenhäuser in Baden-Württemberg bekommen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus schon deutlich zu spüren - und sie bereiten sich gerade auf eine weitere Verschärfung der Lage vor.

Nach Angaben der Landes-Krankenhausgesellschaft sind im Südwesten noch genügend Vorräte an Schutzbekleidung vorhanden. Für den Nachschub explodieren aber die Preise gerade, sagte der Hauptgeschäftsführer Matthias Einwag auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag (12.03.2020).

Demnach müssen viele Kliniken im Land wegen der hohen Nachfrage gerade auf neue Beschaffungswege vor allem aus Osteuropa zurückgreifen. Und die Masken, Schutzbrillen und anderen Schutzgegenstände kosten teilweise das zehnfache im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Krise.

Viele Krankenhäuser stocken ihre Plätze auf, an denen Patienten beatmet werden können

Laut Einwag bereiten sich die Krankenhäuser darauf vor, dass nicht nur die Zahlen der Patienten in die Höhe schnellen, sondern auch die der Menschen, die dabei schwer an der Lungenkrankheit Covid-19 erkranken. Tatsächlich gebe es bisher nach wie vor sehr, sehr wenige schwer Verläufe in Deutschland. Aber die Baden-Württembergs Kliniken schätzen die Entwicklung so ein, dass in den nächsten Wochen etwas auf sie zukommt, das mutmaßlich heftig ausfallen könnte.

Landesweit stehen bisher rund 3200 Intensivbetten bereit. Wichtig in Coronavirus-Fällen sei es darüber hinaus, dass die Krankenhäuser ihre Beatmungsplätze aufstocken. Dazu sagte Einwag:

Wenn es richtig losgeht, werden sicher beispielsweise planbare Operationen verschoben. Aber ein Herzinfarkt ist nicht planbar.

Teilweise zeigt der Ausbruch von Covid-19 im Südwesten noch ganz andere Begleiterscheinungen. Vereinzelt hätten Menschen neben Desinfektionsmitteln inzwischen sogar Toilettenpapier aus den Krankenhäusern gestohlen, heißt es.

(fw) / dpa

Mehr zum Thema: