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Klimaziele können bis 2030 nicht erreicht werden

Stadt ist zu stark von externen Faktoren abhängig

Bis 2035 will die Stadt Freiburg ihren CO2-Ausstoß um 60 Prozent reduzieren - bis 2050 klimaneutral sein. Die Fridays-for-Future-Bewegung fordert, dieses Ziel auf 2030 vorzuziehen. Die Stadtverwaltung hat nun auf Initiative der Grünen wissenschaftlich feststellen lassen, ob das möglich ist. Am Montag verkündeten Stadt und das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (Ifeu) das Ergebnis: Freiburg kann das ehrgeizige Ziel aus eigener Kraft nicht erreichen.

Sanierungsquote müsste mehr als verdoppelt werden

Zu sehr sei die Stadt von externen Faktoren, wie dem bundesdeutschen Strommix, abhängig. Auch müsste, um die Ziele erreichen zu können, der gesamte Freiburger Gebäudebestand innerhalb der nächsten 20 Jahre saniert werden. Die Sanierungsquote müsste folglich auf fünf Prozent steigen - noch nie hat eine deutsche Stadt hier mehr als zwei Prozent erreicht - was immense Steigerungen der Mietpreise zur Folge hätte, so Klaus von Zahn, Leiter des Umweltschutzamtes.

Wissen, dass wir das nicht schaffen können."

Mit ihrem Klima- und Artenschutzkonzept hat sich die Stadt Freiburg bereits hehre Ziele gesteckt: Der Schutz des Klimas gilt demnach als zentraler Baustein im Handeln der Stadtverwaltung, der bei allen Projekten berücksichtigt werden muss. Als erste Stadt hat Freiburg prüfen lassen, ob die Forderungen von Fridays for Future auch praktisch umzusetzen sind. "Wir wissen, dass wir das nicht schaffen können", erklärte Oberbürgermeister Martin Horn, "wir wollen damit aber auch ein deutliches Zeichen in Richtung Bund setzen."

(br)