Kinderklinik, Baby, Kleinkind, Krankenhaus, Klinik, Kinder, Eltern, © Marijan Murat - dpa (Symbolbild)

Kinderkliniken in Baden-Württemberg schlagen Alarm

23 Kinderkliniken schicken Protestbrief an die Landesregierung

Mit dramatischen Worten haben zahlreiche Kinderkliniken in Baden-Württemberg angesichts von Überlastung und Personalnot einen Hilfsappell an die Landesregierung gerichtet. Das System werde seit Jahren kaputtgespart, dringende kinderchirurgische Eingriffe würden verschoben, Kinder müssten auf die benötigte Therapie warten, heißt es in einem Protestbrief von Fachärzten aus 23 der rund 30 Kinderkliniken in Baden-Württemberg. Darunter sind unter anderem die Universitäts-Kinderklinik in Freiburg, das St. Joefskrankenhaus in Freiburg sowie die Kinderkliniken in Lörrach und Offenburg.

Ein Auszug aus dem Protestbrief:

Für uns besteht konkret die Angst, dass wir in überfüllten Notaufnahmen und ohne Aufnahmekapazitäten auf den Stationen die falschen Kinder nach Hause schicken, mit unter Umständen fatalen Konsequenzen - dass eines dieser Kinder morgens nicht mehr aufwacht."

Der Brief wurde am Montag (19.12.2022) an die grün-schwarze Landesregierung in Stuttgart geschickt.

Gesundheitsminister Lucha kündigt Fachgipfel an

Angesichts der dramatischen Überlastung in den Kinderkliniken im Land will Gesundheitsminister Manne Lucha noch vor Weihnachten zu einem Fachgipfel Kindergesundheit einladen. Das teilte der Grünen-Politiker am Montag (19.12.2022) der Deutschen Presseagentur mit. Auf dem Gipfel soll die Lage mit den Kinderärztinnen und –ärzten und den Kliniken erörtert werden, um "dort, wo von Landesseite überhaupt kurzfristig möglich, entsprechend gegenzusteuern". Der Termin des Gipfels werde noch abgestimmt, aller Voraussicht nach werde er am Donnerstag (22.12.2022) stattfinden.

(dpa/rg)