Einkaufstüte, Einzelhandel, Shopping, © Fabian Sommer - dpa (Symbolbild)

Kein Click & Collect – Landesregierung verbietet Abhol-Angebote im Einzelhandel

Händler sind entsetzt - Regierung verbietet Abholservice

Der Einzelhandel hat sich sehnlichst Abholangebote für die Kunden gewünscht, damit das Weihnachtsgeschäft in den Innenstädten nicht komplett wegbricht. Aber die grün-schwarze Landesregierung schiebt den Geschäften den Riegel vor. Bis auf wenige Angebote verbietet das Kabinett jedoch den Verkauf zum Abholen. Die Regierungsparteien sind sich uneins. Der Handel ist erzürnt.

Zwar dürfen Händler vorbestellte Waren selbstständig ausliefern oder einen Dienstleister damit beauftragen. Das Weihnachtsgeschäft sehen Händler und Verbände durch den Beschluss dennoch als Totalschaden. "Wir brauchen den Click&Collect-Service dringend, das muss nachgearbeitet werden", ärgert sich Sabine Hagmann, Hauptvorsitzende des Handelsverbands in Baden-Württemberg. Tausende Waren seien bei Händlern vorbestellt worden und könnten nun nicht abgeholt werden. "Es ist unglaublich, dem Mittelstand diese Möglichkeit zu verwehren", so Hagmann, die einen enormen wirtschaftlichen Schaden beklagt. Die Lieferung von Artikeln sei teuer und aufwendig zu organisieren.

Macht keinen Sinn, das, was sich im Geschäft abspielt, dann vor das Geschäft zu verlagern."

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) entgegnet, es dürfe kein Zusammenballen von Menschen an bestimmten Orten geben. "Es macht keinen Sinn, das, was sich im Geschäft abspielt, dann vor das Geschäft zu verlagern", so der Landeschef. Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) zeigte sich hingegen nicht zufrieden mit dem Beschluss. Auch sie fürchtet um eine ganze Branche.

Dem Handel drohe durch den erneuten Lockdown eine noch viel größere Insolvenzwelle als bislang befürchtet, wenn die Händler nicht schnell ausreichende staatliche Hilfen bekämen, glaubt Sabine Hagmann.

(br/dpa)