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Käufer für RKK Klinikum Freiburg gefunden

Artemed übernimmt den Freiburger Klinikverbund

Die Artemed Klinikgruppe mit Sitz in Tutzing wird bis spätestens Ende des Jahres 2020 das RKK Klinikum in Freiburg übernehmen, möglicherweise schon zum 1. Oktober 2020. Zum RKK Klinikum gehören die beiden Ordenskrankenhäuser St. Josefskrankenhaus und Loretto-Krankenhaus in Freiburg. Mit rund 1.700 Mitarbeiter/innen ist das RKK Klinikum nach der Universität der größte Gesundheitsdienstleister in Freiburg. Zum Klinikum gehören auch drei Gesundheits- und Krankenpflegeschulen mit insgesamt 180 Ausbildungsplätzen.

Übernahme durch die BBT-Gruppe war gescheitert

Eigentlich sollte die BBT-Gruppe das RKK Klinikum übernehmen. Ende April 2020 hat diese aber entschieden, dass die Übernahme nicht möglich ist, weil das nötige Investitionsvolumen zu hoch ist. Direkt im Anschluss haben die vier am RKK Klinikum beteiligten Ordensgemeinschaften Kontakt zu weiteren Interessenten gesucht. Ihr Grundsatzbeschluss, die beiden Krankenhäuser aufgrund ihrer Altersstruktur und fehlender finanzieller Möglichkeiten an einen neuen Gesellschafter zu übergeben, blieb bestehen.

Die Artemed Gruppe betreibt 15 Krankenhäuser mit unterschiedlichen Schwerpunkten, fünf Pflegezentren sowie medizinische Stiftungsprojekte in Myanmar, Tansania und Bolivien. Die Artemed Gruppe bringe jahrzehntelange Krankenhauserfahrung und herausragende klinische Kompetenz mit, heißt es in einer Pressemitteilung des RKK Klinikums. Darüber hinaus sei sie bekannt für die behutsame Übernahme von kirchlich geführten Kliniken und deshalb prädestiniert, das St. Josefskrankenhaus und das Loretto-Krankenhaus in einer Kombination aus christlich menschlicher Zuwendung und hoch modernem Klinikbetrieb in die Zukunft zu führen. Die Klinikgruppe sei bereit, dafür notwendige Investitionen zu tätigen.

Aufsichtsrat gibt Arbeitsplatzgarantie für die Beschäftigen

Der RKK-Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dr. Heinzpeter Schmieg sagte zur geplanten Übernahme:

Die Gespräche mit Artemed haben sich von Anfang an überaus vertrauensvoll und konstruktiv entwickelt; auf der Basis eines detaillierten Angebotes konnten deshalb sehr schnell Vertragsverhandlungen aufgenommen werden. Selbstverständlich bleiben die Arbeitsverhältnisse mit allen Rechten und Pflichten unverändert bestehen.“

Kaufvertrag ist unterschrieben

Drei Kriterien waren den Ordensgemeinschaften für die Abgabe ihrer Einrichtungen wichtig: der Erhalt der Häuser, die Sicherung der Arbeitsplätze und die Fortführung der christlichen Tradition. „Wir freuen uns sehr, dass wir diese Punkte mit der Artemed Gruppe vertraglich vereinbaren konnten und sehen so die Zukunft des RKK Klinikums gesichert“, so Prof. Dr. Heinzpeter Schmieg.

Der notarielle Kaufvertrag ist unterschrieben. Der Übernahme müssen aber noch das Kartellamt und der Freiburger Erzbischof Stephan Burger zustimmen. Die Mitarbeitervertretungen sowie alle Mitarbeiter/innen der RkK gGmbH wurden über den aktuellen Stand informiert.

(rg)