© Landratsamt Waldshut

Jugendamt hatte Familie des getöteten Babys aus Laufenburg betreut

Die Eltern des Kindes hatten sich vor längerer Zeit bereits Hilfe bei den Behörden geholt

Für das Jugendamt waren die Familienmitglieder des getöteten Säuglings aus Laufenburg keine Unbekannten. Das hat das Landratsamt Waldshut am Mittwoch (27.12.2017) in einem Schreiben zu der Gewalttat an Weihnachten bekannt gegeben.

Keine Auffälligkeiten aus Sicht des Jugendamtes

Demnach hatte die Familie die Behörde schon vor längerer Zeit um Hilfe gebeten. Daraufhin hatten sie in Absprache mit mehreren Einrichtungen eine ambulante Hilfe für die Zeit nach der Geburt des Kindes erhalten. Für mehrere Tage in der Woche haben sie auf diese Art Unterstützung im Alltag erhalten. Dem Jugendamt sind dabei keine Hinweise auf mögliche Gewalttätigkeiten aufgefallen.

Zur eigentlichen Bluttat kann die Behörde daher nichts sagen, sie war nicht vorhersehbar, heißt es in der Mitteilung. Gleichzeitig möchte das Amt seinen Beitrag zur Aufklärung des Verbrechens leisten und hat entsprechende Transparenz bei den Ermittlungen angekündigt. In dem Schreiben steht weiter:

Wir sind tief betroffen über die Tötung eines Säuglings in Laufenburg. Unser Mitgefühl gilt der trauernden Familie, insbesondere der Mutter. Es ist furchtbar, wenn eine Familie auf diese Weise ein Kind verliert.

Staatsanwaltschaft sieht bei Behörde kein Fehlverhalten

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen gibt es bislang für die Ermittler keine Hinweise auf ein mögliches Fehlverhalten des Jugendamtes. Auch gegen die Mutter des Kindes gibt es bislang keinen Tatverdacht, bestätigt uns Behördenleiterin Iris Janke auf baden.fm-Anfrage.

Der 36-jährige Vater der Familie steht unter dringendem Tatverdacht, den drei Monate alten Säugling am Montagvormittag getötet zu haben. Er sitzt seit dem zweiten Weihnachtsfeiertag in Untersuchungshaft und schweigt zu den Vorwürfen. Zuvor hatte er selbst bei der Polizei angerufen und gestanden, dass er das Kind umgebracht habe, als die Mutter gerade nicht zuhause war. Als mögliches Tatmotiv kommt nach ersten Ermittlungen wohl Überforderung in Frage.

(fw)