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Joseph Blatter tritt als Präsident des Weltfußballverbands FIFA zurück

Nur vier Tage nach seiner umstrittenen Wiederwahl tritt FIFA-Präsident Joseph Blatter nun überraschend am Dienstagabend vom Amt zurück. Der 79-jährigezieht damit die Konsequenzen aus den laufenden Ermittlungen gegen den Weltfußballverband wegen Bestechung und Geldwäsche in dreistelliger Millionenhöhe. In der Pressekonferenz sagte er nach der Verkündung seines Rücktritts, dass die Entwicklungen in diesem Skandal noch lange kein Ende genommen hätten. Er fordert die FIFA zu großen Reformen auf und behauptet keinerlei Kontrolle über die Funktionäre der einzelnen Verbände gehabt zu haben.

Ermittler aus den USA und der Schweiz hatten sieben seiner Spitzen-Funktionäre verhaftet und ihre Konten eingefroren. Die amerikanische Justiz will ihnen Straftaten nachweisen können, die sich über die letzten zwanzig Jahre hinweg ziehen. Ihnen drohen im Falle einer Verurteilung lange Haftstrafen. Unabhängig davon hat die Schweiz ein Strafverfahren wegen Unstimmigkeiten bei der Vergabe der umstrittenen Fußball-Weltmeisterschaften in Russland und Katar eingeleitet.

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Top-Funktionär Domenico Scala will nun nach Blatters Rücktritt vorübergehend die Geschäfte übernehmen und eine neue Wahl in die Wege leiten.

Blatter hatte sich zuvor noch letzte Woche gegen seinen Konkurrenten Prinz Ali al-Hussein mit klarer Mehrheit im ersten Wahlgang durchgesetzt gehabt. Zum zweiten Wahlgang war sein Herausforderer gar nicht mehr angetreten. Joseph "Sepp" Blatter ist seit über 40 Jahren bei der FIFA tätig, seit 1998 war er der Präsident des Verbandes.