Japankäfer, Käfer, Insekt, Hand, Schädling, invasive Art, © Olaf Zimmermann - LTZ Augustenberg / LTZ / dpa (Archivbild)

Japankäfer in Freiburg könnte heimischer Landwirtschaft massiv schaden

Die invasive Insektenart ist nun schon zum zweiten Mal in Folge mit Hilfe einer Falle hier nachgewiesen worden

Die wiederholte Sichtung des so genannten Japankäfers in Freiburg alarmiert Experten. Der Käfer gilt als invasive Art mit großem Schadenspotenzial. Davor warnen am Donnerstag (28.07.2022) Spezialisten vom Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg.

In den Insektenfallen des baden-württembergischen Pflanzenschutzdienstes ist nach einem ersten Fund aus dem letzten Herbst nun schon wieder ein Exemplar aufgetaucht und zwar ein Männchen. Die Agrarfachleute vermuten, dass beide Käfe als blinde Passagiere im Güter- oder Reiseverkehr aus Norditalien hierher kamen.

Seit Mai wird der Großraum Freiburg deshalb mit acht Pheromonfallen überwacht. In ganz Baden-Württemberg haben die Experten ein Überwachungsnetz mit 42 Fallen eingerichtet, vor allem entlang der großen Hauptverkehrsachsen. So sollen neue Japankäfer möglichst früh aufgespürt werden, bevor sie sich massenhaft vermehren und dauerhaft hier ansiedeln können.

Der Käfer kann schnell ganze Wiesen und Weiden zerstören

Japankäfer sind etwas einen Zentimeter groß und haben einen metallisch glänzenden, grünen Kopf, braune Flügel und kleine weiße Haarbüschel. Sie stammen ursprünglich aus Asien haben hier in Europa kaum Fressfeinde. Deshalb stuft die EU sie als "prioritärer Unions-Quarantäneschädling" ein, da er bevorzugt an Blüten, Blättern, Früchten oder an den Wurzeln von Pflanzen frisst.

Hierzulande ist der Japankäfer leicht mit dem heimischen Gartenlaubkäfer oder dem Rosenkäfer zu verwechseln. Diese beiden Arten verursachen aber keine nennenswerten Fressschäden in der Landwirtschaft. Das LTZ Augustenberg bittet auch alle Bürger um Mithilfe. Wer einen möglichen Japankäfer fängt, sollte ihn einfrieren und fotografieren. Das Foto sollte dann mit Angabe des genauen Fundortes an eine extra eingerichtete E-Mail-Adresse geschickt werden, so die Bitte.

dpa / (fw)