Polizei, Freiburg, Innenminister, Thomas Strobl, © Patrick Seeger - dpa

Innenminister stuft Hälfte der Gefährder im Südwesten als gefährlich ein

Nach dem Anschlag in Straßburg hatte der Südwesten seine Vorkehrungen erhöht

Die Sicherheitskräfte in Baden-Württemberg haben aktuell rund 100 islamistische Gefährder unter Beobachtung. Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) stuft gut die Hälfte davon zusätzlich als gefährlich ein. Das sagte er am späten Donnerstagabend als Talk-Gast in einer Fernsehsendung. Seine Behörde schätzt sie als besonders riskante Fälle ein, weil diese vor ihrer Ankunft in Deutschland in Kriegsgebiete gereist waren und dort den Umgang mit schweren Waffen und Sprengstoffen trainiert hatten.

Verdächtige sollen sich im Ausland an Kriegsgerät ausbilden lassen haben

Nach aktueller Rechtslage ist das allein jedoch keine Straftat. Kein Richter in Deutschland kann diesen Hintergrund allein als Grundlage für eine Verurteilung nutzen. Trotz massiver Beobachtung dieser Verdächtigen mit großem Personalaufwand besteht aus Sicht von Strobl ein grundsätzliches Gefahrenpotenzial.

In den letzten Tagen war auch die Polizei in Baden-Württemberg an der Suche nach dem mutmaßlichen Todesschützen vom Straßburger Weihnachtsmarkt Cherif C. beteiligt. Der 29-Jährige war unter anderem auch schon in Freiburg wegen Einbrüchen im Gefängnis gesessen. Anders als in seinem Heimatland Frankreich, haben ihn die deutschen Behörden nicht als möglicher Gefährder eingestuft. Hierzulande bezeichnen sie mit diesem Begriff Menschen, denen sie grundsätzlich einen Anschlag zutrauen würden.

(fw)

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