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Innenminister Strobl informiert sich in Freiburg über Notfallmedizin

Das Universitätsklinikum wünscht sich mehr finanzielle Unterstützung für seine Leistungen im Regel- und Katastrophenfall

Wie sich im Notfall über ein Netz von Ersthelfern, Spezialisten im Krankenhaus und moderner Technik Leben retten lassen - davon hat sich Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) am Donnerstagnachmittag (19.05.2022) ein eigenes Bild gemacht bei einem Besuch in Freiburg.

An der Freiburger Uniklinik hat er sich zunächst über die Abläufe der Notfallversorgung im Regelbetrieb und im Katastrophenfall informiert. Die Ärzte und Pflegekräfte des Krankenhauses versorgen jährlich 50.000 Patienten allein im Notfallzentrum, darunter mehr als 2.000 Schwerstverletzte oder Schwerkranke.

Dabei ging es auch um die hohen Kosten für den  Versorgungsaufwand: Die Uniklinik ist nach eigenen Angaben das einizige Notfallzentrum in der Region, das rund um die Uhr hochqualifizierte Fachkräfte, medizinische Großgeräte und Räume für den Not- und Katastrophenfall bereithält. Anders als beispielsweise bei der Feuerwehr ist die Kostenfrage dafür aber bislang aus Sicht der Krankenhausleitung nicht angemessen geregelt. So forderte der Leitende Ärztliche Direktor Prof. Dr. Frederik Wenz den Minister als Vertreter der Landesregierung zu einem Umdenken auf.

Neue Technik aus Freiburg soll noch zuverlässiger Leben retten

Bei seinem Besuch wurde Strobl auch das so genannte CARL-System vorgestellt, das die Zukunft viele Notarzt-Einsätze grundlegend verändern könnte: Dabei handelt es sich um eine spezielle tragbare Herz-Lungen-Maschine, die Mediziner aus Freiburg in jahrelanger Forschungsarbeit entwickelt haben.

Sie kommt bei Menschen mit plötzlichem Herzstillstand zum Einsatz und soll sich anders als bisherige Defibrilatoren automatisch genau auf die genaue gesundheitliche Lage des einzelnen Patienten einstellen.

In einem der ersten Praxis-Einsätze überlebte ein Patient nach einem Herzstillstand nach rund 120 Minuten Wiederbelebung ohne bleibende neurologische Schäden. Und auch weitere Anwendungen waren bereit sehr vielversprechend, heißt es. CARL steht dabei für "Controlled Automated Reperfusion of the whoLe Body".

Auf einer weiteren Station ging es bei Strobls Besuch dann noch zur Initiative "Region der Lebensretter". Der Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, mit Hilfe einer App ein dichtes Netzwerk an Ersthelfern aufzubauen und zu vernetzen, die im Fall eines plötzlichen Herztods noch vor dem Eintreffen von Notarzt und Rettungsdienst Erste Hilfe leisten und damit Leben retten können.

(fw)