Autofahrer, Autofahren, Lenkrad, Verkehr, Steuer, Raser, © Pixabay (Symbolbild)

In Baden-Württemberg steigt die Zahl der Verkehrstoten leicht

Fast jeden Tag kommt ein Mensch im Straßenverkehr ums Leben

Statistisch stirbt fast jeden Tag ein Mensch in Baden-Württemberg bei einem Verkehrsunfall. Das sagt die amtliche Statistik des Innenministeriums, die nun veröffentlicht wurde. Durchschnittlich kracht es alle zwei Minuten einmal im Land. Zwar hat die Corona-Pandemie die Lage etwas entspannt. Dennoch ist die Zahl der Verkehrstoten leicht gestiegen. Diese Entwicklung ist gegenläufig zum bundesweiten Trend. Hier wurden 2021 so wenige Menschen wie noch nie im Straßenverkehr getötet.

348 Menschen sind im vergangenen Jahr auf baden-württembergischen Straßen ums Leben gekommen. Das geht aus den jüngsten Zahlen hervor, die das Innenministerium am Montag (07.03.2022) vorgelegt hat. Um 5,5 Prozent ist die Zahl der Verkehrstoten im Vergleich zum Jahr zuvor gestiegen (330). Dieser Wert war allerdings auch der niedrigste jemals erfasste. Dies ist auf ganz Deutschland umgerechnet in diesem Jahr der Fall. Bundesweit starben im vergangenen Jahr so wenige Menschen bei Verkehrsunfällen wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen. Jede Viertelstunde wird ein Mensch verletzt.

Bei neun von zehn Unfällen wird niemand verletzt

Insgesamt wurden in Baden-Württemberg 273.875 Verkehrsunfälle von der Polizei aufgenommen (2020: 269.557, plus 1,6 Prozent). Bei neun von zehn Unfällen wurde niemand verletzt. Deutlich ist der Rückgang bei der Zahl der Schwerverletzten, sie sank im vergangenen Jahr um elf Prozent auf 6.601.

Vor allem Motorrad- und Lkw-Fahrer machen Innenminister Thomas Strobl (CDU) Sorgen: "Fast die Hälfte unserer Verkehrstoten verzeichnen wir weiterhin im Zusammenhang mit Motorrad- oder Lkw-Unfällen", ließ er mitteilen. Nach Angaben des Ministeriums war auch im Jahr 2021 jeder fünfte Verkehrstote mit dem Motorrad unterwegs, bei Unfällen mit Lastwagen starben zudem 83 Menschen. Laut Statistik sind Lkw an fast jedem vierten tödlichen Unfall (24 Prozent) beteiligt.

50 Prozent mehr Verstöße festgestellt - auch wegen neuer mobiler Blitzer

Unfallursache Nummer 1 bleibt in Baden-Württemberg zu hohes Tempo. In 35,3 Prozent der Unfälle ist die Geschwindigkeit der Grund. 126 Menschen starben deshalb im vergangenen Jahr unterwegs (2020: 131). Die Polizei hat ihre Kontrollen verstärkt, außerdem wurden mehr mobile Blitzer eingesetzt und der Bußgeldkatalog verschärft. Insgesamt wurden durch die Polizei knapp 1,5 Millionen Verstöße festgestellt. Das sind rund 50 Prozent mehr als im Jahr zuvor. 

Rund 27.000 Menschen wurden angezeigt, weil sie sich ans Steuer gesetzt hatten, obwohl sie Alkohol getrunken, Drogen konsumiert oder Medikamente eingenommen hatten. Weitere 93.600 Autofahrer benutzten das Handy beim Fahren. Etwa 100.000 Mal fiel der Polizei zudem auf, dass Menschen in Autos nicht angeschnallt oder ihre Kinder nicht richtig gesichert waren.

(br/dpa)