IHK PK Gewerbesteuer Erhöhung Einzelunternehmen, © Gianluca Meli

IHK gegen geplante Erhöhung der Gewerbesteuer in Freiburg

Der Verband befürchtet viele Standortwechsel

Am Mittwochvormittag hat die IHK Südlicher Oberrhein zur geplanten Erhöhung der Gewerbesteuer in Freiburg erstmals Stellung bezogen. Der Verband hat die Befürchtung, dass viele Einzelunternehmen den Standort in umliegende Städte und Dörfer wechseln, wenn sie künftig die Gesamtkosten nicht mehr tragen können.

Im Rahmen einer Umfrage hat die IHK rund 3.800 Unternehmen angeschrieben und um eine Stellungnahme gebeten. Nur rund sechs Prozent davon haben geantwortet. Von den insgesamt 232 eingegangenen Stellungnahmen sind 228 Firmen gegen eine geplante Erhöhung der Gewerbesteuer. Einer der Unternehmer ist der Autohändler Siegfried Ernst. Im baden.fm-Interview sagt er dazu:

Autohändler Siegfried Ernst

Er ist enttäuscht und findet es nicht sinnvoll sie Gewerbesteuer zu erhöhen. Ernst hat den Eindruck, dass die Unternehmen in Freiburg ohnehin schon sehr bemüht sind Gewinne zu erzielen. Die Stadt Freiburg hätte dadurch aus den errechneten Steuern des Gewinns genug Einnahmen gehabt. Wenn sich nichts an der geplanten Erhöhung der Gewerbesteuer ändert, erwartet Ernst einen Standortwechsel von vielen Einzelunternehmen. Zudem kritisiert er die zu hohen Parkgebühr, die einmal mehr erhöht werden soll.

Handelsverband: Stadt Freiburg schadet nur sich selbst

Olaf Kather vom Handelsverband Südbaden betont, dass seit einigen Jahren viele Unternehmen ihr Geschäft durch das Internet betreiben. Durch die geplante Steuererhöhung würde die Stadt Freiburg einen Standortwechsel motivieren, so Kather weiter. Abgesehen davon kommen immer weniger potenzielle Kunden nach Freiburg, denn diese bevorzugen mittlerweile Geschäfte in den umliegenden Geschäften, so Kather weiter.

Die IHK hat den Einzelunternehmen ihre Solidarität zugesichert. Der Verband hat kein Verständnis für die Anhebung der Steuer und fürchtet ebenfalls eine Flucht der Firmen aus Freiburg. Vizepräsident Prof. Dr. Thomas Kaiser:

IHK-Vizepräsident Prof. Dr. Thomas Kaiser

Kaiser glaubt nicht, dass die Erhöhung der Gewerbesteuer an sich das Problem ist. Es ist die Verärgerung über die gesamte Politik und die Gesamtabgaben. Unternehmen werden mit allen Mitteln versuchen den Auflagen auszuweichen, wenn nötig auch mit einem Standortwechsel. Er glaubt, dass die Stadt Freiburg mittelfristig eher schadet, statt ihr damit etwas Gutes tu tun. Zudem erwähnt er das Sterben der Geschäfte in der Innenstadt von Mannheim. Er denkt allerdings nicht, dass dasselbe in Freiburg passiert. Die Stadt sei an einem viel attraktiveren Standort, als Mannheim, so Kaiser weiter.