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IG BAU Südbaden fordert mehr Forstpersonal

Die Schäden am Wald sind in fünf Jahren um das Dreifache gestiegen

Die IG BAU Südbaden fordert mehr Forstpersonal für Baden-Württemberg. Durch Stürme, Dürre und Schädlinge seien die Forstleute am Limit, so die Gewerkschaft. In fünf Jahren sind die Schäden an den Wäldern um das Dreifache gestiegen.

Im baden-württembergischen Wald spiele sich seit Jahren ein „regelrechtes Drama“ ab, so die IG BAU-Bezirksvorsitzende Ilse Bruttel:

An den Bäumen zeigt sich schon jetzt, welche Folgen extreme Wetterereignisse und damit der Klimawandel haben.“

Allein im Jahr 2020 sind rund sechs Millionen Kubikmeter Schadholz aus den baden-württembergischen Wäldern geholt werden – drei Mal mehr als noch fünf Jahre zuvor. Dabei gibt es an Nadelhölzer wie Fichten und Kiefern den Großteil aller Schäden (83 Prozent), da sie besonders anfällig für Hitze und Insektenbefall sind.

Das führt auch zu einer Überlastung der Forstleute. Der Forst sei eine Schlüsselbranche in puncto Klimaschutz. „Nachhaltig angelegte Wälder – mit gemischten Baumarten statt Monokulturen – kompensieren Millionen Tonnen CO2. Außerdem liefern sie Holz, das als klimafreundlicher Rohstoff gerade auf dem Bau immer stärker gefragt ist. Und schließlich sind die Wälder auch Erholungsorte für die Menschen“, betont Bruttel.

11.000 zusätzliche Forstbeschäftigte seien nötig

Ohne zusätzliches Personal werde sich die Lage in den kommenden Jahren weiter zuspitzen, warnt die IG BAU Südbaden. In einer Umfrage der Forstgewerkschaft unter bundesweit 1.300 Beschäftigten der Branche haben fast neun von zehn Befragten angegeben, dass es im Betrieb nicht genügend Mitarbeiter gebe, um die anfallende Arbeit zu schaffen. 70 Prozent berichten davon, durch die Arbeit „emotional ausgelaugt“ zu sein.

Deshalb fordert die Industriegewerkschaft faire Einkommen und gute Arbeitsbedingungen. Azubis müssten nach ihrer Ausbildung übernommen werden. Nach Einschätzung der IG BAU sind bundesweit 11.000 Forstbeschäftigte zusätzlich nötig, um die aktuellen Aufgaben zu bewältigen.

(dk)