Clown, Maske, Horror, Grusel, © Pixabay

„Horror-Clowns“ greifen Passanten in Titisee-Neustadt an

Schon wieder ist es in Südbaden zu einem Zwischenfall mit Unbekannten in Clownskostümen gekommen:

Rund um Titisee-Neustadt fahndet die Polizei nach zwei Maskierten. Sie sollen am Sonntagabend gegen 20:30 Uhr einem Fußgänger in Neustadt aufgelauert, ihn umringt und ihn festgehalten haben. Um den Mann einzuschüchtern haben sie außerdem diverse Tierlaute ausgestoßen und mit den Füßen im Laub gescharrt, beschreiben Zeugen später bei der Polizei. Einer der Passanten ist eingeschritten und hat die Unbekannten im Clownskostüm weggestoßen. Nach einem kurzen Handgemenge konnten sie allerdings über eine Treppe fliehen. Auch eine eingeleitete Fahndung blieb anschließend ohne Erfolg.

Mann bedrängt und festgehalten

Jetzt ermittelt die Polizei wegen Nötigung und versuchter Körperverletzung und sucht daher nach den beiden Angreifern. Sie sollen zwischen 1,80 und 1,85 Meter groß gewesen sein und hatten weiße Overalls getragen. Ihre Gesichter waren von Clownsmasken und schwarz-orangefarbenen Perücken verdeckt. Außerdem wird noch nach dem Mann gesucht, den die beiden bedrängt haben. Bei ihm könnte es sich um einen wichtigen Zeugen handeln. Er war nach dem Zwischenfall offenbar einfach weitergelaufen. Hinweise bitte direkt an die Polizei in Titisee-Neustadt unter der Tel. 07651/9336-0.

Oft strafbare Übergriffe auf Passanten

Seit mehreren Wochen tauchen immer wieder Meldungen über Sichtungen und angebliche Angriffe so genannter "Horror-Clowns" in Deutschland auf. In vielen Fällen stecken dahinter Halbstarke, die in Gruselkostümen versuchen Passanten zu erschrecken. In einigen Fällen werden dabei auch Grenzen überschritten und Straftaten begangen, beispielsweise wenn Menschen festgehalten, verbal bedroht oder mit Waffen und gefährlichen Gegenständen wie Messern oder Baseballschlägern angegangen werden.

Viele Falschmeldungen über Horror-Clowns im Umlauf:

Die Polizei stellt in solchen Fällen ausdrücklich klar: Dabei handelt es sich nicht um einen Dummen-Jungen-Streich, sondern kann für den Täter ernsthafte strafrechtliche Konsequenzen haben. Gleichzeitig warnen die Ermittler aber im Zusammenhang mit den Gruselmasken auch vor einigen, gezielten Falschmeldungen und falscher Panikmache. Gerade in den sozialen Netzwerken verbreiten Unbekannte oft Lügengeschichten über tels heftige Übergriffe, die so in Realität gar nicht stattgefunden haben. In Laufenburg hat ein 20-jähriger so zuletzt einen Angriff von gleich fünf Horror-Clowns erfunden, um über die Tatsache hinwegzutäuschen, dass er im betrunkenen Zustand sein Handy verloren hatte, meldet uns die Polizei. Nutzer sollten jede Meldung daher im Zweifelsfall genau auf ihren Wahrheitsgehalt prüfen. Um mögliche Trittbrettfahrer nicht zu motivieren, berichten wir von baden.fm außerdem nur über Fälle, bei denen die Polizei konkrete Straftaten verfolgt und um die Mithilfe von Zeugen bittet.