Gewitter, Unwetter, Blitz, © Ole Spata - dpa (Symbolbild)

Heftige Unwetter über Südbaden

Neben der erhofften Abkühlung brachten die Regenfälle am Freitagabend (26. Juli 2019) und im Verlauf des Samstags (27. Juli 2019) auch Schäden und Komplikationen mit sich.

Abgesagte Konzerte und Festivals

Das vergangene Wochenende war, wie bereits die Wochenenden davor, gut gefüllt mit Open-Air-Veranstaltungen und Konzerten. Bei auch abends noch deutlich über 30 Grad Hitze war wahrscheinlich überall die Freude über die ersten aufziehenden Wolken des Tiefs ‚Vincent‘  noch groß. Der Deutsche Wetterdienst hatte jedoch bereits gewarnt, dass örtlich in kurzer Zeit bis zu 40 Liter pro Quadratmeter fallen könnten, begleitet von heftigem Sturm und orkanartigen Böen.

So kam es dann auch: Bereits um 21 Uhr musste das Stimmenfestival im Lörracher Rosenfelspark zunächst unterbrochen werden. Wenig später folgte Festivalleiter Markus Muffler den Warnungen des Deutschen Wetterdienstes und beendete das Konzert.

Um 21.40 Uhr wurde das CoverNights-Festival in Müllheim vorzeitig vom Veranstalter beendet (hier mehr lesen). Zur gleichen Zeit musste Manfred Mann‘s Earth Band im Bad Krozinger Kurpark nach nur wenigen Liedern vor den Blitzen und dem einsetzenden Starkregen flüchten, die Gäste suchten Zuflucht im Kurhaus.

Zwanzig Minuten später hatte die Gewitterfront dann auch Freiburg erreicht. Um 22 Uhr baten auch dort die Veranstalter die Gäste, bitte nach Hause zu gehen. Notwendige Busse wurden extra eher bereitgestellt. Allerdings hatten die Gäste in Freiburg bereits die Highlights des Abends nahezu vollständig erleben können: Der Headliner Samy Deluxe sowie El Flecha Negra hatten ihre Fans bereits mit Zugaben auf das baldige Ende ihrer Performance eingestellt.

Flughafen, EuroAirport, © Juri Weiss - Staatskanzlei Basel-Stadt

Herausforderung auch für den Flugverkehr

Das Wetter vom Freitagabend reichte aus, um am Euro-Flughafen Basel-Mulhouse-Freiburg  die Alarmstufe Rot auszurufen, bestätigte uns die Pressesprecherin. Allerdings musste nur ein Lufthansa-Flug umgeleitet werden, welcher dann in Zürich landete. Desweiteren waren fünf Flüge von Verspätungen betroffen, davon drei Landungen und zwei Starts. Allerdings blieben die Verspätungen bei einer bis maximal eineinhalb Stunden. Dies sei noch im erträglichen Bereich, so die Pressesprecherin.
Ein Flug durch ein so heftiges Unwetter kann lebensgefährlich werden, weshalb auch hier immer zugunsten der Sicherheit entschieden werde.

Landwirte sind zwiegespalten

Sosehr der Regen vom Samstag von allen Landwirtschaftstreibenden herbeigesehnt worden war und auch die Gärtner in der Region gefreut haben dürfte, so sehr waren die zerstörerischen Folgen von Hagel, Sturm und Starkregen gefürchtet worden. Über die Schäden in diesem Bereich ist derzeit noch nichts bekannt.

Rettungskräfte im Dauereinsatz

In ganz Südbaden liefen derweil in den Privathaushalten die Keller voll, die Kanalisationen konnten die Wassermengen nicht rechtzeitig fassen und abtransportieren. Bäche traten über die Ufer, Straßen wurden überschwemmt. Am heftigsten waren Müllheim, Neuenburg sowie Buggingen betroffen.
Die Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW waren überall im Einsatz, allerdings reichte die Mannstärke vor Ort bei weitem nicht, um die eingehenden Meldungen innerhalb kurzer Zeit abzuarbeiten, so dass die Kameraden auf die Hilfe aus den benachbarten, aber nicht so schwer betroffenen Gebieten angewiesen waren.

 

(hs)