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Handwerk in Südbaden stabil – Kultur wird neues Leitmotiv

VIDEO: Handwerkskammer setzt dieses Jahr auf den Faktor Kultur
VIDEO: So stabil steht das Handwerk bei uns wirtschaftlich da

 

Branche bleibt auf hohem Niveau stabil

 

Das Handwerk hier in Südbaden blickt auf ein gutes Jahr 2014 zurück. Unter anderem Umsatz, Arbeitsplätze und abgeschlossene Ausbildungsverträge waren im vergangenen Jahr stabil auf einem hohen Niveau. Obwohl die Suche nach Nachwuchskräften durch den demografischen Wandel und die Konkurrenz aus der Industrie nicht leichter geworden ist, konnte die Kammer ihre Mitgliederzahlen zum Jahresende leicht steigern. Jetzt arbeiten fast 103.000 Menschen im Handwerkssektor. Insgesamt können die Betriebe in der Region außerdem 4,5 Prozent mehr Azubis vorweisen.

 

Handwerk stärker als kulturellen Beitrag begreifen

 

Im laufenden Jahr will die Handwerkskammer vor allem stärker auf den Faktor Kultur setzen, also beispielweise auf große Veranstalter oder die Theater in Südbaden zugehen. Konkrete Aktionen sind dabei noch in der Planung. So soll es beispielsweise auf dem Freiburger Zelt-Musik-Festival im Sommer eine Art öffentlichen Stammtischabend mit jungen Handwerksmeistern geben, der den Austausch zwischen Besuchern, Künstlern und Handwerkern ermöglichen soll. Kammerpräsident Johannes Ullrich betonte beim Interview mit baden.fm in der FABRIK für Handwerk, Kultur und Ökologie in Freiburg die vorhandenen Verbindungen zwischen Handwerk und dem Kultursektor. Gleichzeitig geht es ihm darum, die eigene Arbeit in der Öffentlichkeit stärker als kulturellen Beitrag herauszustellen - auch, um sich von der Massenproduktion der Industrie abzugrenzen.

 

Ziel: Unternehmenskultur auch nach Innen transportieren

 

Dass die Betriebe dem neuen Kurs der Kammer auch folgen werden, da ist Ullrich zuversichtlich. Es gebe zwar immer einige wenige "schwarze Schafe", die durch festgefahrene Haltung wichtige Innovationen verschlafen und so auch beim Kunden ein negatives oder veraltetes Bild auf das Handwerk werfen. Insgesamt setzt er aber deutlich auf die große Zahl von kleineren und dynamischen Betrieben in Südbaden. Je flexibler die sich durch eigene Ideen und ihr Fachwissen an die wirtschaftlichen Gegebenheiten und Prozesse anpassen, desto eher übernehmen sie eine Vorreiterrolle für die gesamte Branche.