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Halbzeit bei den Dreharbeiten für den Freiburg-Tatort

Dreizehn Drehtage hat das Filmteam in Freiburg bereits hinter sich, fast genau so viele stehen noch einmal für den Spezial-Tatort aus der Breisgaumetropole an. Zur Halbzeit bei den Dreharbeiten hatte baden.fm jetzt die Gelegenheit, hinter die Kulissen des heiß erwarteten Fernsehkrimis zu blicken und sich mit den Machern zu unterhalten. Gedreht wird aktuell gerade im Kommissariat der Serien-Ermittler - das kurzerhand in den leerstehenden Räumen des früheren Praktiker-Baumarkts im Industriegebiet Haid in mühevoller Kleinstarbeit errichtet wurde. In der großen kahlen Verkaufshalle ist ein komplett möbliertes Polizeibüro entstanden, umrahmt von Scheinwerfern, Kran- und Schienensystemen für die Kameras, einer professionellen Maske und allem, was das Team sonst noch für den Dreh benötigt.

So sieht es hinter den Kulissen des Freiburg-Tatorts mit Heike Makatsch aus

Es ist nur einer von mindestens sechs festen Standorten, die später im fertigen Film als wiederkehrender Schauplatz zu sehen sein werden, bestätigt uns die 32-jährige Regisseurin  Katrin Gebbe. Bereits bekannt waren die Dreharbeiten im Musikerviertel von Herdern geworden, wo die fiktive Mutter der Tatortkommissarin "Ellen Berlinger" alias Heike Makatsch wohnen soll. Hinzu kommen Aufnahmen in der Innenstadt, im eher studentisch angehauchten Stühlinger, in den alten Stadthäusern der Wiehre, aber auch dem Ökoviertel Vauban.

"Man kann sich sehr schnell vorstellen, wie es sein muss, in diesen Vierteln aufzuwachsen, es ist eine sehr emotionale Brücke, die man da an den Drehorten in Freiburg schlagen kann", erklärt Makatsch auf die Frage, wie sie sich an die Freiburger Besonderheiten in ihrer Rolle vorbereitet hat. "Es war ja fast schon ein wenig wie Bullerbü, wo wir da gedreht haben!".

Im Krimi kehrt sie in ihrer Rolle als Ermittlerin nach 14 Jahren Auszeit zum ersten Mal zurück in ihre Heimatstadt Freiburg - und zwar aus beruflichen Gründen: Am Schreibtisch eines Büros im Freiburger Jobcenter wurde dem Drehbuch nach die Leiche eines Mitarbeiters gefunden, erdrosselt mit einem Kabelbinder. Neben den Ermittlungen folgt außerdem ein Wiedersehen mit ihrer Mutter, die die Polizeiarbeit ihrer Tochter seit jeher eher argwöhnisch betrachtet. Außerdem trifft sie zum allerersten Mal auf ihre inzwischen 15-jährige eigene Tochter Nina, die sie direkt nach der Geburt in die Obhut der Großmutter gegeben hatte. An Szenen wie diesen wird deutlich, dass der Freiburg-Tatort kein Krimi im klassischen Sinne wird - oder zumindest nicht nur.

Tatort-Kommissarin Heike Makatsch und der badische Dialekt

Der Film soll auch mehrere Drama-Elemente in sich vereinen und auch - passend zur alternativen Szene in Freiburg - vielleicht in einzelnen Szenen sogar einen mystischen Hauch bekommen, scherzt Regisseurin Gebbe. Ihr und Drehbuchautor Thomas Wendrich war es wichtig, bei der Regie- und Drehbucharbeit eigene Wege zu gehen. Weil der Freiburger Tatort keine eigene Sendereihe erhalten soll, sondern voraussichtlich als einmaliges Special im Fernsehen zu sehen sein wird, lässt das viele Möglichkeiten offen, dem ganzen eine eigene Note zu verleihen und auch Dinge auszuprobieren, die normalerweise im engen Rahmen des Serienkonzepts nicht denkbar wären, erfahren wir. Die Dreharbeiten selbst liefen bislang ziemlich reibungslos. Wie Produzent Marc Müller-Kaldenberg uns erzählt, war aber vom guten Zustand der Freiburger Innenstadt überrascht. Sie hatten lange suchen müssen, bis für eine Szene ein abbruchreifes Haus in der Gegend gefunden war, ergänzt er.

Heike Makatsch stellt ihre Rolle "Ellen Berlinger" vor

Viel Zeit um das reale Freiburg zu erkunden, hatte zumindest die Hauptdarstellerin noch nicht. Zu viel mehr als dem Münster und den Drehorten habe es noch nicht gereicht. Von ihrem angemieteten Jugendstil-Appartement am Stadtgarten habe man zum Beispiel eine tolle Aussicht aufs Grüne, schwärmt Makatsch. "Das sind dann immer die Orte, an denen man sich wünscht, dort mal spazieren zu gehen, aber weiß, dass die Zeit doch nicht reicht", grinst sie in die Kamera. Viel Zeit hatte sie hingegen während der Vorbereitung auf den Film beim örtlichen Polizeipräsidium verbracht. Um sich in ihre Rolle als Ermittlerin hineinzuarbeiten durfte sie dort die echte Polizeiarbeit begleiten und wurde sogar von Spezialisten im Umgang mit der Waffe geschult.

Zu sehen wird der fertige Film dann nächstes Frühjahr sein. Nach Informationen von baden.fm plant die ARD, den Freiburg-Tatort mit Heike Makatsch am Ostermontag 2016 auszustrahlen.