Hagel, Körner, Unwetter, © Dennis Altenhofen - Wiesbaden 112 / dpa

Hagelabwehr der Ortenau blickt auf ruhiges Einsatzjahr zurück

14 Mal mussten die Piloten in die Gewitterwolken fliegen, um Hagelschauer zu verhindern

Die Flieger der Hagelabwehr in der Ortenau waren 2019 nicht ganz so stark gefragt. In ihrer Jahresbilanz sprechen sie am Montag (16.03.2020) von einem unspektakulären Jahr mit nur 22 Bereitschaftstagen für die Piloten und jeweils 14 Einsatzflügen pro Flugzeug. Tatsächlich konnten die Einsatzkräfte aber für die Obstbauern in der Region gleich mehrere brenzlige Wettersituation mit drohenden Hagelschäden abwenden.

Obwohl die Temperaturen ähnlich waren, wie im Jahrhundertsommer 2018, kam es zu weniger Extremwetterlagen in der Ortenau. Zusätzlich zu den Impfflügen mit Silberjodid mussten diesmal auch nur 60 Fackeln verbraucht werden.

Neue Studien zur Hagelbekämpfung in Arbeit

Zu der guten Entwicklung beigetragen hat aus eigener Sicht dabei auch die Intensivbetreuung der Piloten durch die Daten des Wetterdienstes. Dieser konnte genaue Standorte und die Prognosen der heraufziehenden Gewitter vorhersagen, sodass die Flugzeuge rechtzeitig das Silberjodid in die Wolken ausbringen konnten.

Zum genauen Grad der Wirksamkeit, die Unwetterwolken mit der Chemikalie zu "impfen", ist gerade auch eine wissenschaftliche Studie in Auftrag. In der Schweiz beschäftigt sich die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich mit dem Vorgehen der Hagelflieger und führt dafür auch Experimente in einer speziellen Klimakammer durch. Neue Forschungsergebnisse aus den USA legen außerdem neue Einschätzungen darüber nahe, wie wirksam Silberjodid tatsächlich gegen die Entstehung von Hagel ist.

Die Vorbereitungen für die kommende Obstsaison sind jetzt in vollem Gange. Geplanter Starttermin ist in der Region der April, wenn auf den Feldern die ersten Erdbeeren reif werden.

(fw)