Mord, Endingen, Catalin, Verdächtiger, © Patrick Seeger - dpa

Gutachter im Endinger Mordfall sieht beim Angeklagten Wiederholungsgefahr

Am fünften Verhandlungstag im Prozess um den Sexualmord von Endingen hat ein Gutachter eine eindeutige Einschätzung abgegeben

Der Angeklagte im Endinger Mordfall Catalin C. sei voll schuldfähig. Außerdem bestehe eine Wiederholungsgefahr, deshalb sollte er bei einer Verurteilung nach seiner drohenden Haftstrafe anschließend in Sicherungsverwahrung kommen.

Dafür spricht sich der psychiatrische Gutachter vor dem Freiburger Landgericht aus. Er hatte mit dem angeklagten 40-jährigen Fernfahrer im Vorfeld der Verhandlung umfassende Gespräche geführt. Im Gutachten ist die Rede von einer ungünstigen Gefährlichkeitsprognose. Demnach könnte von Catalin C. jederzeit, unvermittelt und ohne äußere Anzeichen Gewalt ausgehen.

Experte bringt Option auf Sicherungsverwahrung ins Spiel

Auffällig war aus Sicht des Experten außerdem, dass der Angeklagte vor Gericht ohne erkennbare Gefühle oder Anteilnahme über den Ablauf der Bluttat berichtet hatte, so als seien es nicht seine eigenen Handlungen gewesen. Das sei äußerst ungewöhnlich. Hinweise auf eine psychische Erkrankung oder auf eine Alkoholsucht gibt es für den Gutachter hingegen keine.

Ihm wird vorgeworfen, dass er im Herbst 2016 die 27-jährige Joggerin Carolin G. aus Endingen bei ihrer Tour durch die Rebberge getötet und vergewaltigt haben soll. Er hatte die Bluttat bereits zum Prozessauftakt in weiten Teilen eingeräumt.

Außerdem soll auch der gewaltsame Tod einer französischen Austauschstudentin im österreichischen Kufstein im Frühjahr 2014 auf sein Konto gehen. Ermittler aus Tirol haben bereits am Montag in Freiburg ausgesagt und den Verdacht gegen den Angeklagten weiter bestätigt. Ihm droht nach seiner Verurteilung in Südbaden ein separater Mordprozess in Österreich. Das

(fw)