Reaktor, Kernkraft, Atomkraftwerk, © Pixabay

Grenznahes Atomkraftwerk Leibstadt soll wieder ans Netz

Eigentlich hätte das umstrittene Kernkraftwerk bereits wieder am Wochenende Strom produzieren sollen:

Nach neuen Pannen soll der grenznahe Atommeiler Leibstadt bei Waldshut-Tiengen voraussichtlich am Montagabend wieder ans Netz. Das hat der Betreiber angekündigt, nachdem Wartungsteams am Samstag und Sonntag technische Probleme bei der Abgasanlage der Reaktoren beheben konnten. Eigentlich hatte die Schweizer Atomaufsichtsbehörde bereits am Freitag grünes Licht für die Wiederinbetriebnahme erteilt.

Erst Rostschäden, dann Technik-Probleme

Vorher blieb das Kraftwerk monatelang abgeschaltet, nachdem im Sommer Rostschäden im radioaktiven Bereich der Kühlung aufgetaucht waren. Die Brennstäbe waren dabei teilweise freigelegen und konnten so nicht mehr vollständig gekührt werden. Die Ursachen sind bis heute nicht öffentlich bekannt. Die Auflage jedoch für die Rückkehr: Leibstadt darf nicht mit voller Kraft Strom erzeugen, sondern muss seine Leistung drosseln, um eine mögliche Überhitzung so von Vorneherein auszuschließen.

Umweltminister stellt Sicherheitskultur in Frage

Das trinationale Atomschutzbündnis TRAS und auch Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller hatten massive Bedenken geäußert und die Wiederinbetriebnahme scharf kritisiert. Es gebe zwar keinen Grund in Panik zu verfallen, so Untersteller. In Deutschland würde man solche Unsicherheiten bei einem Atomkraftwerk aber nicht hinnehmen wollen.