Monika Stein, Gewerkschaft, Erziehung, Wissenschaft, Landesvorsitzende, © Sebastian Gollnow - dpa (Symbolbild)

Gewerkschaft warnt vor drohendem Unterrichtsausfall an Schulen

Grund soll ein anhaltender Personalmangel bei den Lehrkräften vieler Schulen im Land sein

Eltern und ihre Kinder müssen sich im kommenden Schuljahr auf noch mehr ausfallende Unterrichtsstunden einstellen, weil Lehrkräfte fehlen. Davor warnt zumindest die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft am Dienstag (26.07.2022) und verweist auf die jüngsten Einstellungszahlen des Kulturministeriums.

Die würden zeigen, dass voraussichtlich mehrere hundert Lehrerstellen im Südwesten nächstes Jahr unbesetzt bleiben werden, sagt GEW-Landeschefin Monika Stein. Besonders an den Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren und bei der Inklusion fehlen immer mehr Lehrkräfte. Doch auch viele Beruflichen Schulen, Grundschulen und Schulen der Sekundarstufe 1 würden mit absehbar zu wenig Personal ins Schuljahr starten.

GEW macht grün-rote Koalition von 2012 für die Misere mitverantwortlich

Die Leidtragenden seien neben den betroffenen Kindern und Jugendlichen aus Steins Sicht vor allem auch die rund 130.000 vorhandenen Lehrer im Land. Diese müssten nun im nächsten Schuljahr im Alltag jonglieren. Verantwortlich macht die Gewerkschaft für den Missstand unter anderem die grün-rote Landesregierung aus dem Jahr 2012, die trotz warnender Zahlen nicht ausreichend Lehramts-Studienplätze geschaffen habe, so der Vorwurf. Die GEW sieht nun die grün-schwarze Koalition in der Verantwortung, mehr Personal einzustellen.

Mit aktuell knapp 1.950 festen Vertretungslehrern sei die Reserve laut Stein viel zu klein. Denn schon aktuell gebe es an den Schulen zwischen 5.000 und 7.000 Ausfälle. Damit wären schon am ersten Schultag alle Vertretungskräfte eingeplant.

An den Grundschulen im Land haben sich für 1.267 Stellen genau 1.205 Lehrkräfte beworben. An den Haupt-, Werkreal-,, Real- und Gemeinschaftsschulen liegt die Quote bei 1.030 Bewerbern bei 1099 Stellen. An den beruflichen Schulen seien zwar einige Gymnasiallehrer eingestellt worden, das Unterrichtsdefizit sei aber seit Jahren groß.

(fw) / dpa