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Gewerkschaft ver.di kritisiert Kultusministerin wegen Notbetreuung

Das Ministerium habe den Weckruf aus Freiburg nicht verstanden

Am Montag (25.01.2021) hat die Gewerkschaft ver.di einen Zehn-Punkte-Plan mit Maßnahmen für Kitaöffnungen vorgelegt. Das Kultusministerium habe sich bis Freitag (29.01.2021) nicht dazu geäußert bzw. die Regelungen für die Notbetreuung immer noch nicht verbindlicher reglementiert, kritisiert die Gewerkschaft.

ver.di appelliert an die Träger, gemeinsam mehr Schutz in den Einrichtungen zu organisieren. Gleichwohl bedauert die Gewerkschaft, dass das Kultusministerium „trotz der alarmierenden Vorkommisse in einer Freiburger Kita die Regelungen für die Notbetreuung immer noch nicht verbindlicher regeln will“. Martin Gross, ver.di Landesbezirksleiter sagte dazu:

Die Landespolitik, insbesondere das verantwortliche Kultusministerium, hat den Weckruf aus Freiburg zwar gehört, aber nicht verstanden. Die Kitas sind offen, die zahlreichen Infektionen sind in der Notbetreuung passiert. Die pädagogischen Fachkräfte in den Kitas und der Grundschulbetreuung haben ein Recht auf Schutz ihrer Gesundheit. Wie alle anderen Beschäftigten auch. Dass das Kultusministerium dies fortgesetzt ignoriert, ist einfach nicht mehr zu verantworten.“

Die Gewerkschaft fordert, beispielsweise, dass alle Beschäftigten mit medizinischen Masken und FFP-2-Masken versorgt werden müssen. Außerdem soll das Personal schneller geimpft werden. Aber auch die Gruppengröße solle landeseinheitlich festgelegt werden, so Hanna Binder, stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin:

Viele Einrichtungen im Land beweisen längst, dass mehr Gesundheitsschutz möglich ist. Dass keine landesweiten Vorgaben gemacht werden, die überall den größtmöglichen Schutz gewährleisten, ist für Kinder, Eltern und Beschäftigte nicht mehr nachvollziehbar. Es braucht vor allem sofort verbindliche Vorgaben für die Gruppengrößen in der Notbetreuung, in Abhängigkeit von den örtlichen Möglichkeiten, Abstand und Schutz zu organisieren.“

Die Schulen und Kindertagesstätten in Baden-Württemberg bleiben bis zum 21. Februar geschlossen.
(dk)