Gewerkschaft ruft zu erneutem Streik bei der SWEG am Dienstag auf

Auch in Baden kann es damit wieder zu Verspätungen oder gestrichenen Zugverbindungen kommen

Wer am Dienstag (20.09.2022) mit den Zügen der Südwestdeutschen Landesverkehrs GmbH in Baden unterwegs ist, muss sich noch einmal auf drohende Ausfälle oder Verspätungen auf mehreren Strecken einstellen. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer weitet ihre Arbeitskampfmaßnahmen aus und hat kurzfristig am Montagabend für Dienstag zu neuen Streiks bei der SWEG aufgerufen.

Daran beteiligen sollen sich laut einer schriftlichen Mitteilung, die der baden.fm-Redaktion vorliegt, sowohl Lokführer und Zugbegleiter, als auch Werkstattmitarbeiter, Ausbilder oder Angestellte bei den SWEG-Kundencentern. Beginnen soll der Ausstand voraussichtlich bereits um 5 Uhr in der Früh und wird damit auch den Berufsverkehr in weiten Teilen Baden-Württembergs treffen. Geplantes Streikende ist dann um 17 Uhr, die Auswirkungen dürften sich erfahrungsgemäß aber noch bis weit in den Abend hineinziehen, bis alle Züge wieder komplett planmäßig fahren.

Die GDL wirft der Geschäftsführung des Verkehrsunternehmens eine Verweigerungshaltung aus machtpolitischen Gründen vor. Unter anderem geht es dabei aktuell auch um eine abgelehnte Einmalzahlung in Höhe von 3.000 Euro für alle Gewerkschaftsmitglieder als Inflationsausgleich für die gestiegenen Lebenshaltungskosten.

Grundsätzlicher Auslöser des Streits war zuvor die Forderung der GDL, einen einheitlichen Tarifvertrag für die SWEG und ihr Tochterunternehmen SWEG Bahn Stuttgart zu schaffen. Dort ist die Gewerkschaft bereits der Verhandlungspartner, in anderen Unternehmenssparten ist es die Gewerkschaft ver.di oder die EVG.

Massive Unterbrechungen in Stuttgart erwartet, aber auch in Baden sollen die Auswirkungen spürbar werden

Die SWEG selbst rechnet laut einer Mitteilung auf ihrer Webseite am Dienstag nur mit geringen Störungen im Bahnbetrieb und glaubt, dass die Streiks vor allem das Stuttgarter Schienennetz betreffen werden. Trotzdem hat das Unternehmen eine Warnung an alle Fahrgäste auch auf seinen Strecken rund um Lörrach, im Markgräflerland, am Kaiserstuhl, in Freiburg und in der Ortenau herausgegeben.

Bahnreisende sollten sich am besten bereits vor dem Antritt der Fahrt online über mögliche Zugausfälle und andere Einschränkungen auf den SWEG-Linien informieren. Möglich ist das beispielsweise über die Fahrplanauskunft im DB Navigator der Deutschen Bahn oder über die SWEG-Webseite.

Andere Zugverbindungen oder auch die Busangebote der SWEG im Nahverkehr sollen vorerst nicht von dem Streik betroffen sein. Erst vor knapp anderthalb Wochen hatte die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer schon einmal zu Streiks aufgerufen, damals zwischen 3 und 11 Uhr.

(fw)