Manne Lucha, Gesundheitsminister, Sozialminister, Baden-Württemberg, © Sebastian Gollnow - dpa (Archivbild)

Gesundheitsminister rechnet an Ostern mit Höhepunkt der Coronakrise

In den letzten Tagen und Wochen hatten sich die Gesundheitsexperten mit solchen Vorhersagen ganz bewusst zurückgehalten

Jetzt hat Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (GRÜNE) erstmals eine Einschätzung darüber abgegeben, wann er bei der aktuellen Corona-Pandemie im Südwesten mit einem Höhepunkt der Infektionswelle rechnet.

Bis zum Donnerstagnachmittag haben sich knapp 16.000 Menschen in Baden-Württemberg nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 280 sind bereits daran gestorben. Die Zahl der Neuerkrankungen steigt seit den letzten Tagen aber nicht mehr exponentiell an, sondern bleibt auf stabil wachsendem Nivaeu, sagte Lucha am Freitag (03.04.2020) der Nachrichtenagentur dpa.

Ob allein die Einschränkungen des öffentlichen Lebens für die Entwicklung verantwortlich sind oder weitere Faktoren eine Rolle spielen, dazu gibt es bisher noch keine gesicherten Angaben.

Gesundheitssystem stellt sich auf besonders viele Covid-19-Behandlungen in einer guten Woche ein

Nichtsdestotrotz lässt sich für die Behörden nun daraus ablesen, dass uns an Ostern ein gewisser "Peak" an Behandlungen in den Diagnosezentren, Arztpraxen und Krankenhäusern bevorstehen könnte. Das Ministerium betont, dass sich jetzt alle Beteiligten dafür rüsten müssen, dass sie an den Ostertagen maximal einsatzfähig sind.

Gleichzeitig geht es Lucha nun darum, bis mindestens bis zum Ende der Osterferien konsequent die getroffenen Maßnahmen wie Kontaktverbote und Ausgangsbeschränkungen weiter durchzuziehen. Vorher darf es aus seiner Sicht überhaupt keine Signale geben, dass irgendwo locker gelassen werden könnte. Ob die Welle der Neuansteckungen danach abflacht und falls ja, wie stark, wird laut Lucha maßgeblich davon abhängen.

Bis zum 1. März 2020 standen im gesamten Südwesten noch 2200 Beatmungsplätze auf den Intensivstationen zur Verfügung. Inzwischen sind es rund 2800, Tendenz weiter steigend: Bis zur Mitte des Monats rechnen die Gesundheitsämter mit über 3800 Plätzen für schwerstkranke Coronapatienten in den Kliniken. Auch die Zahl der anderen Krankenhausbetten im Land konnte in den letzten Wochen schon auf 55.118 erhöht werden.

(fw) / dpa

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