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Gefahr von Wildunfällen im Schwarzwald steigt bei Zeitumstellung

Es gibt jährlich mehr als 270.000 Wildunfälle

In der Nacht zum Sonntag (25.10.2020) werden die Uhren auf Winterzeit umgestellt. Damit steigt die auch die Gefahr von Wildunfällen wieder stark an, wie der ADAC Südbaden warnt. Autofahrer müssen vor allem in den Morgen- und Abendstunden mit mehr Wildwechsel rechnen.

Morgens auf dem Weg zur Arbeit ist es ab Sonntag (25.10.2020) wieder früher hell, dafür wird es am Abend auf dem Heimweg früher dunkel. Vor allem in den Morgen- und Abendstunden müssen Autofahrer wieder mit mehr Wildwechsel rechnen, da Rehe und Wildschweine zu diesen Zeiten vermehrt auf Futtersuche sind. Andreas Müller, Verkehrsexperte beim ADAC Südbaden e.V. rät deswegen:

Am Waldrand und an Feldern ist ab der Dämmerung bis zum Morgengrauen besondere Vorsicht geboten. Die Verkehrsteilnehmer sollten daher vorausschauend fahren und die Geschwindigkeit anpassen.“

Das Statistische Bundesamt meldet jedes Jahr mehr als 270.000 Wildunfälle, das macht fünf Prozent aller Straßenverkehrsunfälle aus. Allein im vergangenen Jahr wurden dabei 2.500 Menschen verletzt, 20 Insassen verunglückten tödlich. Nach Angaben des Deutschen Jagdverbandes (DJV) kommen so jedes Jahr mehr als eine Million Wildtiere ums Leben.

ADAC Südbaden e.V. gibt Tipps

Wenn ein Tier am Straßenrand oder auf der Straße steht:

  • So weit wie möglich abbremsen, ohne den Folgeverkehr zu gefährden
  • Fernlicht ausschalten, um das Tier nicht zu blenden
  • Hupen verscheucht Wildtiere in der Regel zusätzlich
  • Die Spur halten und in keinem Fall auf die Gegenfahrbahn ausweichen
  • Achtung: Ein Tier kommt selten allein. Weiteres Wild könnte folgen

 Wenn eine Kollision nicht verhindert werden konnte:

  • Warnblinkanlage einschalten, Warnweste anziehen und die Unfallstelle absichern. Wichtig: Das gilt auch, wenn das Tier verletzt geflüchtet ist
  • Im Falle von verletzten Personen die 112 rufen und Erste Hilfe leisten
  • Auch ohne Verletzte die Polizei unter 110 verständigen
  • Wenn möglich, das tote Tier an den Randstreifen ziehen, um Folgeunfälle zu vermeiden. Wegen eventueller Krankheiten das Tier nicht mit bloßen Händen anfassen. Verletzte Tiere nicht anfassen, da sie sich wehren könnten
  • Polizei oder Jäger vor Ort nach der Wildschadenbescheinigung fragen, die zur Schadenregulierung mit der Kfz-Versicherung benötigt wird
  • Wichtig: Das angefahrene Wild darf nicht vom Unfallort entfernt werden, sonst droht eine Anzeige wegen Wilderei

Weitere Tipps und Hinweise gibt es unter www.adac.de

(dk)