© chalabala - Fotolia.com

Fußballeinsatz SC Freiburg gegen Union Berlin

Ultras stellen in der zweiten Halbzeit den Support ein

Am Mittwoch (29.10.2019) kam es am Rand des DFB-Pokalspiels im Freiburger Schwarzwaldstadion zu verschiedenen Polizeieinsätzen.

In Freiburg waren ca. 140 Personen der Berliner Ultraszene in einer Gaststätte in der Innenstadt. Beim Verlassen dieser besetzte die Gruppe die Straße für ein Gruppenfoto. Dabei wurden Polizeibeamte aus der Gruppe heraus mit Plastikbierbechern beworfen und beleidigt. Die Beschuldigten konnten dann am Stadioneingang vorläufig festgenommen werden. Sie bekamen ein Tageshausverbot durch den SC Freiburg.

Kurz nach Spielbeginn wollten mehrere Berliner Ultras zu den Sitzplätzen im Gästeblock, obwohl sie keine gültigen Eintrittskarten dafür hatten. Dabei wurden drei Ordner zur Seite gestoßen. Eine der Personen konnte durch die Ordner festgehalten und zur Stadionwache gebracht werden. Daraufhin entstand innerhalb des Berliner Fanblocks große Unruhe und etwa 60 Personen der Berliner Ultraszene versuchten, teils vermummt, durch ein geschlossenes Fluchttor zu gelangen. Als sie von dort aus nicht in Richtung des Festgenommenen gehen konnten, wurde ein Sicherheitsdienstmitarbeiter zu Boden geschlagen und getreten. Als Polizisten ihm zur Hilfe eilten, zogen sich die Berliner Ultras zurück in den Gästeblock.

Bei der Durchsuchung der zuvor festgenommen Person auf der Stadionwache fanden die Polizisten mehrere Zaunfahnen. Laut ihm haben diese Fahnen einen hohen Stellenwert in der Ultraszene und zur Eskalation im Block geführt. Zur Entspannung der Lage wurde der Rucksack mit den Fahnen im Anschluss an die Berliner Ultraszene zurückgegeben. Der Festgenommene erhielt durch den SC Freiburg ebenfalls ein Tageshausverbot.

Wegen dieser Vorfälle stimmten Freiburger und Berliner Ultras zu Beginn der 2. Halbzeit minutenlange Sprechchöre gegen die Polizei an. Im weiteren Verlauf verweigerten sowohl die Freiburger, als auch die Berliner Ultras den Support der Mannschaften und rollten ihre Fahnen und Banner ein. Die Maßnahme der Ultraszenen stieß hierbei bei den restlichen Fans teilweise auf großes Unverständnis.

Nach Spielende kam es zu keinen weiteren Vorfällen mehr.

(dk)