Fridays for Future, Freiburg, Klimastreik, © Patrick Seeger - dpa

„Fridays for Future“ kündigt neuen Streik in Freiburg an

"Wir streiken bis ihr handelt!" - Kämpferisch geht die Schüler-Klimabewegung in ihre nächste Runde.

Das Klima ist noch lange nicht gerettet - da sind sich tausende Schüler aus Freiburg und Südbaden sicher. Um der Politik nun einmal mehr auf die Füße zu treten, haben sie deshalb am Freitag (19.07.2019) ab 10 Uhr zu einem erneuten großen Streik aufgerufen. Die Veranstalter erwarten mindestens 5000 Personen auf Freiburgs Straßen.

Den Schülern passiert bisher zu wenig

Der Protestzug plant seine Strecke vom Platz der Alten Synagoge zum Hauptbahnhof, über den Friedrichsring in die Kaiser-Joseph-Straße. Über die Rempartstraße geht's dann wieder zurück an den Platz der Alten Synagoge. Der Streik soll rund zwei Stunden dauern. Reden sind zu Beginn und am Ende auf dem Platz der alten Synagoge geplant. Mit dem Slogan "Wir streiken bis ihr handelt!" und dem Hashtag #6monatenixpassiert wirbt die Organisation um Unterstützer. Sie will damit darauf aufmerksam machen, dass seit Beginn der Fridays for Future-Bewegung noch kein neues Klimaschutzgesetz verabschiedet wurde. Helen Frey, von Anfang an bei Fridays for Future mit dabei und verantwortlich für die Pressearbeit sagte uns:

Wir wollen zeigen, dass wir, anders als der Bundestag kein Sommerloch haben. Wir wollen auch jetzt weiter Druck machen."

Kein Klimanotstand für Freiburg

Die Bewegung fordert die Einhaltung des Pariser Klimaschutzabkommens mit dem 1,5 Grad-Ziel und einen Kohleausstieg bis 2030. Mitte Mai hatte die Bewegung bei der Stadt Freiburg konkrete Forderungen an Oberbürgermeister Martin Horn übergeben. Darunter, dass man in Freiburg den Klimanotstand ausrufen soll, um als "Green City" ein Zeichen zu setzen. Das lehnte die Stadt aber ab. Dazu meinte Frey:

Gerade als grüne Stadt, müsste man da ein Zeichen für ganz Deutschland und die Welt setzen. Leider ist schnell viel versprochen, aber wenig gemacht."

In den sozialen Netzwerken kündigten bereits die Parents for Future, die Scientists for Future sowie die Seniors for Future ihre Unterstützung an. Es ist also nicht nur mit Kindern und Jugendlichen zu rechnen. Die Aktion ist der letzte Große Streik vor den Sommerferien. Kritiker halten den Schülern vor, mit ihren Streiks die Schulpflicht zu untergraben.

Im Mai waren bereits über 10.000 Schüler und ihre Unterstützer für den Klimaschutz auf der Straße. Auch diesmal hoffen die rund 25 Organisatoren aus Freiburg auf großes Interesse. Der Hype werde nicht abklingen, sagt Frey, da das Bewusstsein für den Klimaschutz gewachsen sei.

(sil)

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