Erzbischof, Stephan Burger, Freiburger Münster, Gottesdienst, © Patrick Seeger - dpa (Archivbild)

Freiburgs Erzbischof Stephan Burger sieht Osterbotschaft als Hilfestellung in der Krise

Auch wenn die Kirchenbänke während der Gottesdienste leer bleiben müssen, soll das Osterfest trotzdem gefeiert werden - nur anders als bisher

Freiburgs Erzbischof Stephan Burger hält das diesjährige Osterfest für eine wichtige Antwort auf viele Fragen während der Coronakrise und als Hilfestellung in schwierigen Zeiten. Das sagte er am Mittwoch (08.04.2020) bei einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Freiburg. Es gehe darum, die Menschen bestmöglich zu begleiten und zu unterstützen.

Burger sieht dabei vor allem auch die Kirche und die christliche Gemeinschaft gefragt. Ostern ist für ihn ein Symbol der Hoffnung, der Zuversicht und des Mutes in herausfordernden Situationen und ein Zeichen dafür, dass niemand alleine ist. Er ruft deshalb Christen dazu auf, ihren Gemeinsinn zu pflegen und das Osterfest trotz der Pandemie im engeren Rahmen zu feiern.

Gläubige sollen auch am Telefon oder über den Bildschirm zusammenfinden

Weil gemeinsame Gottesdienste und öffentliche Feiern verboten sind, um eine Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, müssen sich viele Gläubige dabei neu orientieren. Mit Blick auf Liveübertragungen der Ostergottesdienste im Radio, Internet und Fernsehen sagte Erzbischof Burger:

Unsere Kirche und unser Glaube beruhen auf und vollziehen sich durch Begegnung und Beziehung. [...] So sind wir bei den Menschen und können ihnen die Osterhoffnung auch in die eigenen vier Wände übermitteln. Und je nachdem ergibt sich auch die Möglichkeit, über Telefon oder Video diejenigen Familienmitglieder und Freunde in diese Gemeinschaft einzubeziehen, die nicht vor Ort sind.

Größere Treffen oder Feiern an einem Ort sollten aber unbedingt vermieden werfen, warnt Burger. Er hält es für die meisten Menschen nun am wichtigsten, dass sie ihre Solidarität miteinander unter Beweis stellen und sich an die Empfehlungen der Gesundheitsexperten halten, alle direkten Kontakte zu anderen Menschen vorerst auf ein Minimum zu reduzieren.

Erzbischof ruft zu Solidarität mit den Mitmenschen auf

Trotzdem kann es aus seiner Sicht Gemeinschaft geben, indem man auch an diejenigen denkt, die im Moment einsam sind, krank oder traurig. Burger selbst möchte für all diese Menschen beten.

Neben dem Livestream aus vielen südbadischen Kirchen bietet die Erzdiözese Freiburg aktuell auch verstärkt Telefonseelsorge und persönliche Gespräche in den Pfarrgemeinden an. Mit mehr als 1,8 Millionen Katholiken ist Freiburg die drittgrößte aller 27 katholischen Diözesen in Deutschland. Das Einzugsgebiet erstreckt sich von Baden bis nach Hohenzollern. Burger ist seit 2014 der Erzbischof Freiburgs.

(fw) / dpa

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