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Freiburger Uniklinik will ihre Transfusionsmedizin behalten

Für die meisten Mitarbeiter ist es eine Erleichterung

Die Freiburger Uniklinik wird ihre Transfusionsmedizin und ihren Blutspendedienst vorerst behalten. Die Krankenhausleitung hatte bis zuletzt über eine Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz nachgedacht. Darauf wird aber nichts, weil der erhoffte finanzielle Vorteil für das Universitätsklinikum nicht zustande kommt, sagt der Leitende Ärztliche Direktor Prof. Dr. Jörg Rüdiger Siewert. Darüber hinaus habe es eine ganze Reihe von nicht zu klärenden Punkten gegeben, wie zum Beispiel die Frage, was mit den Bereichen Forschung und Lehre passiert, wenn das DRK die Abteilungen künftig übernommen hätte.

Die Uniklinik hatte mit dem Roten Kreuz erste Gespräch über eine Zusammenarbeit geführt. Rund 120 Mitarbeiter waren dagegen auf die Barrikaden gegangen, weil sie ihre Arbeitsplätze in Gefahr gesehen hatten: An den meisten anderen Standorten, wo die Blutspendezentralen ausgelagert wurden, hatte das DRK entweder eigene Fachkräfte eingesetzt oder die vorhandenen nur mit deutlich schlechterer Bezahlung übernommen, so der Vorwurf. Darüber hinaus hatte der Personalrat Bedenken geäußert, ob die Versorgung der Freiburger Patienten mit Blut im Ernstfall genau so schnell gewährleistet wäre.

Auch Ver.di-Südbaden-Geschäftsführer Reiner Geis begrüßt deshalb jetzt die Entscheidung des Uniklinikums. Damit trägt der Vorstand dem hohen Engagement der Beschäftigten Rechnung, die sich für ihre Arbeitsplätze eingesetzt haben, sagte er auf baden.fm-Anfrage. Er bezeichnet die Transfusionsmedizin als Tafelsilber der Kliniklandschaft in Südbaden. Mit der ausbleibenden Kooperation wird seiner Ansicht nach eine Monopolstellung eines einzigen Anbieters von Blutkonserven verhindert.

Die Uniklinik hatte sich im Gegenzug für die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz eine Mitfinanzierung einer geplanten Reinraum-Laboranlage für das Institut für Zell- und Gentherapie versprochen. Weil ein solches Speziallabor bis zu sieben Millionen Euro kostet, ist es aus den normalen Klinikmitteln nur schwer finanzierbar.