Freiburger Stadthalle wird Testzentrum für große Antikörper-Studie

Vom 5. August bis zum 2. September sollen rund 3.000 Südbadener getestet werden

Die Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald und Freiburg waren vom Corona-Virus stark betroffen. Glücklicherweise steigen die Zahlen seit Wochen nur minimal. Um zu verstehen, wie viele Menschen schon Antikörper gebildet haben, wird in der Freiburger Stadthalle ein Testzentrum für eine repräsentative Antikörper-Studie des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung gebildet. Der Testzeitraum ist vom 05.08. bis zum 02.09.2020. Mit den Ergebnissen rechnen die Verantwortlichen bis Ende des Jahres.

Gutes Signal für die Wissenschaftsstadt Freiburg

Freiburgs Oberbürgermeister sagte bei der Vorstellung des Studienablaufs, dass es jetzt Zeit ist „nach vorne zu schauen.“ Die handelnde Politik brauche die wissenschaftliche Grundlage, um zu verstehen, wie weitere Schritte in der Corona-Pandemie aussehen können. Gemeinsam mit dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung und der Johanniter-Hilfe sollen in zehn verschiedenen Orten in Deutschland Blutproben entnommen werden, um diese auf Antikörper gegen den Erreger SARS-CoV-2 zu untersuchen. Freiburg ist einer dieser Standorte. Die Landrätin Dorothea Störr-Ritter ist stolz, dass die Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald und Freiburg für diese Studie ausgewählt wurden. „Die Region war arg gebeutelt, doch wir konnten gute Erfolge erzielen“, sagte sie am Rande der Vorstellung des Studienablaufs am Donnerstag (23.07.2020) im großen Saal des Landratamtes. Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn ergänzt: „Wir waren ein Hotspot im Hotspot Baden-Württemberg“, vor allem für den Wissenschaftsstandort Freiburg sei diese Studie ein wichtiges Zeichen.

Der Ablauf der Studie

3.000 Bewohner des Stadt- und Landkreises werden für die Studie repräsentativ aus den Melderegistern ausgewählt und bekommen in den nächsten Tagen Post vom Institut. Die Teilnahme an der Studie ist jedoch freiwillig. Nach der Terminfindung wird den Probanden im Zeitraum vom 05.08. bis 02.09.2020 Blut entnommen. Für nicht mobile Probanden wird ein mobiles Team der Johanniter unterwegs sein, ansonsten dient die Freiburger Stadthalle auf dem alten Messplatz als Testzentrum. Dort sind täglich von 9-18 Uhr 18 Johanniter im Einsatz. Bis zu 128 Blutentnahmen pro Tag sind geplant. Die entnommenen Proben werden vergleichend mit fünf verschiedenen Antikörpertests untersucht. Zusätzlich dazu werden die Probanden zu ihrem Gesundheitszustand und ihren Umständen befragt. Nach circa 40 Minuten können die Probanden dann wieder nach Hause. Per App oder Papier folgt dann noch ein weiterer Fragebogen.

Ergebnisse der Studie voraussichtlich im Juli 2021

Diese Daten sollen dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung Aufschluss darüber geben, wie viele Menschen in den Landkreisen Antikörper gegen das Corona-Virus gebildet haben. Außerdem sollen die Ergebnisse auch Aufschluss darüber geben, wie hoch die Dunkelziffer der Infizierten ist. Die Verantwortlichen rechnen damit, dass etwa zwei Monate nach dem Testzeitraum valide Daten veröffentlicht werden können. Die Erhebung wird in 8-10 Landkreisen in ganz Deutschland durchgeführt, die aus epidemiologischen Gründen ausgewählt wurden. Als letzter Testzeitraum ist Mai/Juni 2021 geplant. Die Laborergebnisse stehen dann etwa im Juli 2021 fest.

(dk)