Erzbischof, Stephan Burger, katholische Kirche, © Friso Gentsch - dpa

Freiburger Missbrauchsbericht wird nach Ostern veröffentlicht

Am 18. April soll der Bericht vorgestellt werden

Der schon länger angekündigte Missbrauchsbericht für das Erzbistum Freiburg soll nach Ostern am 18. April 2023 veröffentlicht werden. Das teilte die Erzdiözese am Montag (23.01.2023) in Freiburg mit. Bisher war nur allgemein von einem Termin im April die Rede gewesen. Ostern fällt dieses Jahr auf den 9. April. Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger hatte schon zu Jahresbeginn mit deutlichen Worten Konsequenzen in Aussicht gestellt. "Wer Schuld auf sich geladen hat, muss Verantwortung übernehmen - unabhängig von Posten und Positionen", sagte Burger. Die Aufarbeitung sei ihm persönlich wichtig, "die Fakten müssen auf den Tisch".

Das Gutachten wird auch im Internet zur Verfügung gestellt

Am 18. April 2023 ist laut Erzdiözese eine Pressekonferenz geplant. Der Bericht werde dann auch im Internet zur Verfügung gestellt. Geplant sei außerdem eine Telefonhotline. Das Gutachten über den Umgang von Bistumsverantwortlichen mit sexuellem Missbrauch sollte ursprünglich schon im Oktober 2022 vorgestellt werden. Es waren aber zusätzliche rechtliche Absicherungen nötig.

Frührere Forschungen: 190 Beschuldigte und mindestens 442 Betroffene

Der Bericht für das Freiburger Erzbistum wird von der sogenannten AG Aktenanalyse erstellt. Vier externe Fachleute aus Justiz und Kriminalpolizei untersuchen unter anderem, welche Strukturen Vertuschung und Missbrauch in der Vergangenheit möglich gemacht haben. Forschungen anhand von Personalakten nach sexuellem Missbrauch hatten schon früher Erschreckendes zu Tage gefördert: Von Anfang 1946 bis Ende 2015 wurden 190 Beschuldigte entdeckt, die meisten von ihnen Priester, sowie mindestens 442 Betroffene. Ähnliche Gutachten hat es auch schon in anderen Bistümern, etwa in Köln und München, gegeben. Mit rund 1,8 Millionen Katholiken gehört das Erzbistum Freiburg zu den größten der 27 Diözesen in Deutschland.

(dpa/rg)

Generalvikar Christoph Neubrand zum Missbrauchsbericht