Justiz, Gericht, © Volker Hartmann - dpa (Symbolbild)

Freiburger Autofahrer wegen fahrlässiger Tötung zu Bewährungsstrafe verurteilt

Bei dem Unfall im Stadtteil Wiehre kam ein Radfahrer ums Leben

Ein 22-jähriger Autofahrer, der im September 2020 einem Fahrradfahrer in der Zasiusstraße im Freiburger Stadtteil Wiehre die Vorfahrt genommen und so einen tödlichen Unfall verursacht hatte, musste sich am Donnerstag (22.07.2021) vor Gericht verantworten. Wegen fahrlässiger Tötung wurde der junge Mann zu zehn Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt. Den Unfallverursacher hatte das Geschehene sichtlich mitgenommen. Er verliert auch seinen Führerschein für ein Jahr und muss 600 Euro an eine Hilfseinrichtung zahlen.

Wegen eines ausgefallenen Zuges sei der junge Mann damals ins Auto gestiegen. Er war auf dem Weg zur Berufsschule. An der Kreuzung Zasius-/Bürgerwehrstraße habe er schließlich den E-Bike-Fahrer übersehen und ihn ungebremst gerammt. Der 43-Jährige erlag wenig später seinen schweren Verletzungen. Ein Sachverständiger hatte ermittelt, dass der Autofahrer mit 35 bis 40 Stundenkilometern unterwegs gewesen war. Aufgrund der beengten Verhältnisse am Unfallort wäre eine deutlich niedrigere Geschwindigkeit geboten gewesen.

Unter Tränen schilderte der Angeklagte den Unfallhergang und die Hintergründe. Wenn er einen Tag in seinem Leben rückgängig machen könnte, dann wäre es dieser, sagte er. Auch der vorsitzende Richter meinte, die Strafe, ein Menschenleben auf dem Gewissen zu haben, wiege bereits schwer.  Eine Verurteilung falle deshalb schwer. Auch der Nebenkläger, der die Familie des Unfallopfers vertrat, hege keinen Groll gegen den Angeklagten, wenngleich der Schmerz immens sei. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Bewährungsstrafe von 14 Monaten gefordert.

(br)