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Freiburg stellt seine Pool-Teststrategie gegen Corona an den Schulen ein

Mehr als 60 Schulen und 190 Kitas hatten das PCR-Testsystem im Poolverfahren während der Pandemie genutzt

Mit dem Ende der gesetzlichen Corona-Testpflicht an den Schulen in Baden-Württemberg möchte auch Freiburg nun nicht länger an seinem so genannten "Poolie"-Testverfahren für Kinder und Jugendliche festhalten. Das hat die Stadtverwaltung am Freitag (22.04.2022) angekündigt.

Schon vor der Ankündigung der Landesregierung, dass es nach den Osterferien keine regelmäßigen Tests mehr an den Schulen geben soll, hatte Freiburg seine PCR-Pooltest-Strategie zurückgefahren. Noch vorhandene Testkits an den Schulen sollen allerdings erst einmal eingelagert bleiben, für den Fall, dass im Herbst oder zu einem späteren Zeitpunkt wieder Bedarf besteht.

Dann könnte das Verfahren wohl auch wieder schnell aktiviert werden. Weitere Ausrüstung wie Schutzmasken oder Desinfektionsmittel will die Stadt Freiburg den Kitas und Schulen im Stadtgebiet voraussichtlich zunächst noch bis zum Beginn der Pfingsferien Anfang Juni zur Verfügung stellen.

Das Freiburger Testsystem sollte Zeit, Kosten und Kapazitäten in den Laboren sparen

Freiburg hatte zu Beginn der Coronavirus-Pandemie ein innovatives, genaues und kindgerechtes Vorgehen für die massenhafte Testung von Schülern und Kleinkindern auf den Erreger entwickelt. Das Rathaus geht davon aus, dass es einen großen Anteil daran hatte, dass Schulen und Kindertageseinrichtungen sicher offen bleiben konnten. Insgesamt hatten mehr als 60 Schulen und 190 Kitas auf das Angebot zurückgegriffen.

Das Projekt basiert auf einem ähnlichen Ansatz aus Köln und wurde zusammen mit IT-Experten, dem Gesundheitsamt und der Uniklinik Freiburg zu einem automatisierten Verfahren weiterentwickelt. Dabei erhalten alle Schüler einer Klasse einen Lolli-Test für einen Abstrich zum Lutschen im Mund, der anschließend eingesammelt und gemeinsam als eine Probe ins Labor für eine PCR-Untersuchung eingeschickt wird. Nur wenn darunter ein positiver Fall auftaucht, müssen sich alle Kinder noch einmal einzeln nachtesten lassen. Auf diese Art ließen sich wichtige Laborkapazitäten und Kosten sparen.

Während der Phase der Hochinzidenz mussten die Organisatoren das System jedoch pausieren, da die Labore und Testzentren an ihre Grenzen gestoßen waren. Zuletzt kam das Poolie-Verfahren nur noch an Sonderpädagogischen Bildungszentren und angeschlossenen Kindergärten zum Einsatz. In Zukunft möchte Freiburg erst einmal nur noch bestimmte solcher Zenren und Schulkindergärten auf ausdrücklichen Wunsch mit Schnelltests versorgen.

(fw)