Kindergarten, Kita, © Sebastian Gollnow - dpa (Symbolbild)

Freiburg richtet Notfallbetreuung an Kitas und Schulen in der Stadt ein

Ab Dienstag bleiben im gesamten Südwesten voraussichtlich bis nach Ostern die Schulen und Kitas geschlossen

Um die wichtigsten Bereiche des öffentlichen Lebens weiter aufrecht zu erhalten, wird es in Freiburg ab Dienstag (17.03.2020) wenige Notfall-Betreuungsgruppen für Kinder von berufstätigen Eltern geben. Damit reagiert die Stadtverwaltung am Wochenende auf die bevorstehenden, landesweiten Schließungen von Kitas und Schulen in Baden-Württemberg im Zuge der Coronavirus-Krise. Zu den Plänen sagte Oberbürgermeister Martin Horn (parteilos):

Die aktuelle Situation ist eine ernste Herausforderung für uns alle. Umso wichtiger ist es, dass wir eine stabile und koordinierte Notfallbetreuung für Kinder von 0 bis 6 Jahren und für Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 1 bis 6 ab Dienstag, 17. März, sicherstellen.

Die Freiburger Stadtverwaltung sitzt dafür gerade mit den Trägern der einzelnen Einrichtungen zusammen und koordiniert die notwendigen Schritte, heißt es in einer Pressemitteilung vom Sonntagnachmittag (15.03.2020). Dies beinhaltet auch den Übergang in die anstehende Schließzeit bis nach den Osterferien und den Start für die Familien in die Notfallbetreuung.

Notfallbetreuung nur für Eltern mit Jobs in "kritischen Bereichen der Infrastruktur"

Insgesamt haben nur wenige Eltern Anspruch auf die Notfall-Betreuung. Grundvoraussetzung ist laut Rathaus, dass beide Erziehungsberechtigte (und nicht nur einer von beiden) oder das alleinerziehende Elternteil in den so genannten kritischen Infrastrukturbereichen arbeitet. Dazu zählen neben medizinischem und pflegerischem Personal auch die Hersteller und Versorger von notwendigen Medizinprodukten, die Feuerewhr, der Rettungsdienst und der Katastrophenschutz, sowie bestimmte Mitarbeiter von öffentlicher Infrastruktur wie Telekommunikation, Energie, Wasser, ÖPNV, Reinigung und Entsorgung. Und auch die Lebensmittelbranche gehört dazu.

Neben diesem Kernbereich möchte die Stadtverwaltung weitere Einzelfälle individuell betrachten und im Zweifelsfall gesondert über eine Betreuungsmöglichkeit entscheiden. Wer glaubt, ebenfalls Anspruch auf einen Notbetreuungsplatz zu haben, findet auf der städtischen Homepage einen entsprechenden Antrag dafür. Die Eltern müssen dieses Formular dann ausgefüllt bei der jeweiligen Einrichtung abgeben.

Entscheidung über mögliche Beitragserstattungen steht noch aus

Eltern, die sich hingegen zu den genannten Berufsgruppen zählen, sollen sich umgehend an die jeweilige Kita oder Schule ihrer Kinder wenden. Die Leiter der Einrichtungen werden in der kommenden Woche erreichbar sein, verspricht die Stadt. Die meisten Kinder sollen dann auch in ihrer gewohnten Umgebung mit den bekannten Kontaktpersonen betreut werden können. Allerdings lässt sich das nicht für alle garantieren. Was die finanzielle Seite angeht, wartet die Stadt Freiburg gerade noch auf eine Entscheidung der baden-württembergischen Landesregierung. Bis feststeht, ob und ggf. in welcher Höhe die gezahlten Elternbeiträge erstattet werden können, bittet das Rathaus betroffene Familien um Geduld.

Was alle anderen berufstätigen Eltern jetzt unbedingt wissen sollten, wenn die Kitas und Schulen über mehrere Wochen dicht bleiben, haben wir in einem eigenen Onlinebeitrag für Sie zusammengefasst.

Oberbürgermeister Horn spricht angesichts der Ausbreitung des Coronavirus von massiven Einschränkungen für die Bürger der Stadt. Umso wichtiger hält er es, effektiv und besonnen zu handeln, um die Krisensituation gemeinsam zu meistern. Er wirbt deshalb für Verständnis, Mithilfe und Solidarität.

(fw)

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