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Französische Regierung beschließt Abschaltung des AKW Fessenheim

Seit heute ist es beschlossene Sache: Das als „Pannen-Reaktor“ bekannte Atomkraftwerk in Fessenheim/Frankreich geht vom Netz. Die Entscheidung der französischen Regierung wurde heute in einem Amtsblatt bekannt gegeben. Das hat Frankreichs Energie- und Umweltministerin Ségolène Royal via Nachrichtendienst twitter mitgeteilt.

Für Umweltschützer ist das älteste französische Atomkraftwerk schon seit langem ein Sicherheitsrisiko. Immer wieder gab es dort Pannen und Zwischenfälle, die teilweise erst verspätet an die Öffentlichkeit gelangten. Zudem liegt der Reaktor mitten in einem Gebiet, in dem durchaus ein Erdbebenrisiko gegeben ist – nur knapp 30km südwestlich von Freiburg.

Das Aus für Fessenheim ist jedoch an Bedingungen geknüpft.

Die Schließung soll erst dann erfolgen, wenn der Europäische Druckwasserreaktor (EPR) in Flamanville am Ärmelkanal ans Netz geht. Dieser sollte eigentlich schon 2012 fertiggestellt sein, durch immer neue Schwierigkeiten beim Bau verschiebt sich aber dessen Inbetriebnahme auf frühestens 2019. Vorher wird Fessenheim offenbar auch nicht vom Netz gehen.

Enttäuschung über die verzögerte Schließung äußerte unter Anderem Barbara Hendricks, Deutschlands Bundesumweltministerin. Deutschland hatte nach den Ankündigungen der vergangenen Tage aus Frankreich mit einer baldigen Abschaltung des Reaktors gerechnet.